Soviel Einsatz und Engagement für ein paar Kröten?
Todesfalle und Lebensretter

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Sie brauchen spezielle Biotope, um zu überleben - naturnahe Teiche und Kleingewässer. Und dorthin sind sie in diesen Wochen (also im Frühjahr) meist in der Dämmerung, in der Nacht unterwegs - langsam. Und wenn sie Straßen überqueren schaffen sie es nicht, bis das nächste Auto kommt. Überfahren oder mitgerissen - der Straßentod zählt zu den Hauptursachen des Rückganges vieler Arten von Frösche, Kröten und Molche. Die Straße wird zur Todesfalle.

Berg- und Naturwacht, Naturschutzbund, Naturschutzjugend, Öst. Gesellschaft f. Herpetologie und der Stmk. Reptilien- und Amphibienverein organisieren daher jedes Jahr an Straßenzügen, wo es zu besonders vielen überfahrenen Fröschen kommt, den Bau von Krötenzäunen. Sie werden dabei von engagierten Bürgern, Asylwerbern, von den Straßmeistereien und Organisationen wie den Grünen unterstützt.
Wie funktioniert dies dann. Die Amphibien benötigen – um sich fort zu pflanzen – naturnahe Teiche und Kleingewässern. Der Krötenzaun hindert sie daran dorthin die Straße zu überqueren. Er kann von den Kröten nicht übersprungen und nicht untergraben werden und daher wandern sie den Zaun entlang. Alle 10m ungefähr sind dort Kübel in den Boden eingesetzt und die Kröten purzeln hinein. Der Kübel hat Löcher damit sich kein Wasser ansammeln kann und Laub damit sie sich darunter verbergen können. Den Stock im Kübel können sie nicht nutzen, Mäuse zum Beispiel können daran rausklettern. Die Kübel werden dann täglich von freiwilligen Betreuern entleert und die Tiere auf der anderen Straßenseite freigelassen, wo sie ihren Weg zum Laichplatz fortsetzen.

Mit diesem Maßnahmen ist es möglich Amphibien vor dem Aussterben zu bewahren, vielleicht auch ihren zahlenmässigen Bestand zu sichern.  Beim Bau von Straßen wurde oft nicht ausreichend berücksichtigt, dass ein Amphibien-Wandergebiet zerschnitten wurde. Daher sind dieses Schutzmaßnahmen notwendig. Und die Autofahrer sind aufgerufen in der Nacht vorsichtiger und vor allem nicht zu schnell unterwegs zu sein um keine Frösche zu überfahren oder mitzureißen.

Auch in den Gemeinden Gratkorn und Gratwein-Straßengel gibt es auch
mehrere solche Biotope. Viele Zäune wurden aufgestellt. Sollten Sie weitere Straßenabschnitte mit überfahrenen Kröten bemerken, bitte unbedingt bei den oben genannten Organisationen melden.

Hier ein paar Fotos vom Krötenzaunbau vom Pailgraben (Gratkorn) und Schirning (Gratwein-Straßengel) von Brigitte Rühl-Preitler, Titelfoto Werner Kammel, Foto Toter Frosch und Gruppenbild Schirning Hans Preitler

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