Vasoldsberger Gemeinde kündigt Vertrag mit Pro Musica

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Kommt das Aus für die Musikschule Vasoldsberg? Der bestehende Vertrag mit dem Verein Pro Musica Steiermark wurde von der Marktgemeinde Vasoldsberg gekündigt, neun Musikschullehrer erhielten den Blauen Brief und besorgte Eltern wissen nicht, wie der Musikschulunterricht ab Herbst weitergehen wird.

Die Musikschule Vasoldsberg hat eine sehr lange Tradition, deren Wurzeln auf ein Vereinswesen zurückzuführen sind. Vor zehn Jahren übernahm Michael Kaufmann im damaligen Verein „Musikschule Vasoldsberg“ die administrative Leitung. Seit damals ist die Schülerzahl von 31 auf heute über 100 gestiegen. Unterrichtet werden vom Akkordeon bis zur Violine zwei Dutzend Musikinstrumente inklusive Gesang.

Die Kündigung bedeutet einen brisanten Rückschlag für die Musikschule. Erstmals tritt einer der Schüler zur höchsten Leistungsprüfung an. Damit würde die Schule ein unbefristetes Öffentlichkeitsrecht erlangen. Jetzt heißt es zurück an den Start. Wo dieser Start sein wird, ist allerdings noch unklar.

Wird die Musikschule zum Spielball politischer Querelen? Kaufmann kommt ursprünglich aus der ÖVP. Nach Differenzen mit dem früheren Bürgermeister trat er mit der Fraktion GFV zur Gemeinderatswahl an und stellt den zweiten Vizebürgermeister. Es ist kein Politikum, ist aus der Gemeindestube zu hören. Kaufmann würde seine Position als administrativer Leiter zurücklegen, um die Musikschule und den Arbeitsplatz der Lehrer zu sichern. „Wir möchten mit den Nachbargemeinden zusammenarbeiten und Kooperationen dort finden, wo sie Sinn machen“, sagt Bgm. Johann Wolf-Maier. Mit der Landesmusikschule Fernitz sei man bereits im Gespräch, aber auch offen für einen neuerlichen Vertrag mit Pro Musica.

Die Eltern wurden mit einem Schreiben von der Kündigung des Vereins Pro Musica informiert. Ihnen versichert Wolf-Maier, dass mit Beginn des neuen Schuljahres ein Musikschulunterricht wieder gegeben sein wird. Ob die gekündigten Musiklehrer im Herbst einen Dienstvertrag bekommen, hängt vom neuen Betreiber ab. Für Kaufmann selbst stellt sich diese Frage nicht, er ist hauptberuflich Lehrer in einem anderen Bezirk. Für seine administrative Tätigkeit an der Musikschule Vasoldsberg erhielt er eine monatliche Entschädigung von 186 Euro brutto.

Vorrangiges Thema: Kindergarten

Im Kindergarten bzw. Kinderkrippe gibt es momentan für 15 Vasoldsberger Kleinkinder keinen Platz, ein unerträglicher Zustand nicht nur für die Eltern, sondern auch für den Bürgermeister. „Wir warten seit Monaten auf eine Zusage vom Land, damit wir einen Kindergarten bauen können“, sagt Wolf-Maier. Vasoldsberg gilt als Zuzugsgemeinde, allein im Vorjahr siedelten sich hier 250 Menschen an, vornehmlich Jungfamilien. Auf Druck von Wolf-Maier gibt es nächste Woche einen neuerlichen Gesprächstermin mit dem Land. Kommt Grünes Licht, kann sofort mit einer provisorischen Lösung begonnen werden. „Pläne sind vorhanden und Angebote haben wir bereits eingeholt“, so der Ortschef

Bgm. Johann Wolf-Maier. „Wir mussten zuerst einen bestehenden Vertrag lösen, um das Musikschulangebot zu optimieren“. | Foto: Furgler
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