Erste Stimmen nach Rücktritt
Reaktionen auf Schützenhöfers politischen Rückzug
Hermann Schützenhöfer hat heute, 3. Juni, seinen Rücktritt als Landeshauptmann bekannt gegeben. "Schweren Herzens, weil ich mit Leib und Seele Landeshauptmann war", sagt er. Übernehmen wird Christopher Drexler, bislang Landesrat für Sport, Kultur, Europa und Personal. Erste Reaktionen quer durch die Steiermark gibt es schon. Wir fassen sie für dich zusammen.
STEIERMARK. Gerüchte gab es immer wieder einmal, jetzt ist es fix: Hermann Schützenhöfer, seit 2015 der steirische Landeshauptmann, übergibt seine Funktion als "Landeserster". Von vielen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern gibt es bereits Reaktionen – hier die Zusammenfassung.
Stimmen aus der Politik
Als einer der ersten sprach Schützenhöfers Vize Anton Lang. Er bedankt sich für den jahrzehntelangen Einsatz für die Steiermark. Weiter heißt es:
"Das Wohl der Steirerinnen und Steirer und die Weiterentwicklung unseres Bundeslandes standen dabei stets im Zentrum seines Wirkens. Die persönliche Zusammenarbeit mit ihm war von Respekt und Wertschätzung geprägt. Für seine jahrzehntelange Arbeit gebührt ihm mein größter Respekt. Ich wünsche Hermann Schützenhöfer alles Gute für die Zukunft, Gesundheit und vor allem schöne Stunden mit seiner Familie."
Im Hinblick auf die Nachfolge, Christopher Drexler, bleibt Lang noch ein wenig vage, aber positiv gestimmt: "Es ist die Entscheidung der ÖVP, wen sie in ihren Gremien als Nachfolger vorschlägt. Wie mit der gesamten Regierung ist die Zusammenarbeit auch mit Christopher Drexler sehr gut. Selbstverständlich werden aber auch wir in unseren Gremien diese neue Situation besprechen."
Die Grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl bedankt sich für eine "gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe"; und weiter:
"Und insbesondere für die transparente Informationspolitik in Krisenzeiten. Den immensen Herausforderungen der letzten Jahre ist Landeshauptmann Schützenhöfer stets mit großer Verantwortung begegnet. Ich habe den persönlichen Austausch mit ihm sehr geschätzt."
Seinem Nachfolger Drexler wünscht sie viel Kraft für die neue Aufgabe. "Landesrat Drexler steht als zukünftiger Landeshauptmann vor schwierigen Aufgaben. Ich hoffe, dass er zukunftsorientierter handeln wird", teilt Krautwaschl mit.
Dankende Worte von der Kirche
Vonseiten der Katholischen Kirche kommen Worte, die die gute Partnerschaft hervorheben. Schützenhöfer war als bekennender Katholik der steirischen Kirche immer ein guter Partner, der sich stets zu kirchlich relevanten Themen auch geäußert hat. Aus der Presseabteilung heißt es:
"Die Katholische Aktion Steiermark dankt dem scheidenden Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer für seinen Einsatz für die Steiermark. Im Anspruch, gesellschaftspolitische Verantwortung über die Landesgrenzen hinaus gut wahrzunehmen, hat Schützenhöfer viele Projekte der Katholischen Aktion wohlwollend unterstützt, etwa im entwicklungspolitischen Bereich."
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl selbst, der fast zeitgleich mit Schützenhöfer ein "Amt mit viel Verantwortung übernommen hat", äußerst sich auch zum Rücktritt:
"Seine Amtsführung war von der Sorge um die Menschen in der Steiermark geprägt. Als bekennender Katholik und mit seinen gelebten, christlichen Werten wird er uns in der Politik fehlen; und mir persönlich die gemeinsamen Termine, bei denen wir versucht haben, bei den Menschen zu sein. Ich danke Hermann Schützenhöfer für seinen Einsatz und wünsche ihm ebenso Gottes Segen für die Zukunft wie seinem Nachfolger Christopher Drexler und hoffe weiterhin auf eine gute, vom christlichen Geist getragene Zusammenarbeit."
Gute Zusammenarbeit
Auch Herbert Beiglböck, Direktor der Caritas Steiermark, lobt die konstruktive Zusammenarbeit. Darüber hinaus Schützenhöfers soziales Engagement, auch, wenn man in manchen Positionen nicht immer eins war. Es heißt:
"Mit seinem großen sozialen Verständnis konnte vieles erfolgreich umgesetzt werden. Sein Verständnis, dass die Politik mit Kompetenz und großer Ernsthaftigkeit Verantwortung für die Gestaltung der Gesellschaft hat, ist uns gemeinsam. Zudem verbindet uns die Auffassung, dass es dabei auch um die Schaffung von Rahmenbedingungen geht, die allen Menschen ein halbwegs gutes Leben ermöglichen."
Mit Drexler verbindet Beiglböck eine langjährige Zusammenarbeit in diversen Funktionen, er habe den "Neuen" an Steiermarks Spitze als "hoch kompetenten politischen und strategischen Denker kennengelernt". Und: "Mit seinem Gestaltungswillen und seiner Gestaltungskraft kann er vieles im Land bewegen."
Kurz und knapp fallen die Worte von Michael Sacherer, Präsident der Ärztekammer Steiermark aus. "Wir danken Hermann Schützenhöfer für sein Vertrauen in die steirischen Ärztinnen und Ärzte, speziell in Pandemiezeiten, und wünschen ihm alle erdenklich Gute für die kommenden Jahre" teilt er mit.
Davon überzeugt, dass "er die richtigen und wegweisenden Entscheidungen für die Steiermark treffen wird", ist Stefan Stolitzka, Präsident der Steirischen Industriellenvereinigung, und meint damit Drexler. Gleichzeitig wird mit lobenden Worten für Schützenhöfer nicht gespart: "Mit Hermann Schützenhöfer zieht sich ein Landeshauptmann zurück, der allen Menschen im Land zugehört hat." Als "wichtigsten und beispielgebendes Erbe" der baldigen Ex-Nummer Eins in der Steiermark, nennt Stolitzka die Reformpartnerschaft der Jahre 2010 und 2015 sowie die "Kultur des Miteinanders".
Noch heute am Nachmittag wird die Nachfolge innerhalb des ÖVP-Parteivorstandes abgesegnet. Wir halten euch auf dem Laufenden.
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