Ehrenamt in Graz-Umgebung

Zu Weihnachten im Einsatz

Viele Ehrenamtliche sind am Heiligen Abend im Dienst. Wir haben im Vorfeld mit Sabine Probst gesprochen.

Es ist kein Tag wie jeder andere, und doch hat für Sabine Probst die Routine an diesem Tag Vorrang. Die 28-Jährige versieht am kommenden Dienstag, dem Heiligen Abend, Dienst beim Roten Kreuz.

Dienst am Heiligen Abend

"Ich mache den Dienst zu Weihnachten jetzt bereits zum dritten Mal", erzählt Probst, die seit 2014 in der Ortsstelle Lieboch ehrenamtlich arbeitet und dort auch ihre Ausbildung zur Rettungssanitäterin absolviert hat. Beim Roten Kreuz ist die Seiersbergerin bereits seit 2001. "Ich wollte mit 14 eigentlich zur Feuerwehr. Als ich dann zur Rettung gekommen bin, war die Feuerwehr aber kein Thema mehr", schmunzelt Probst. Der Dienst am Mitmenschen liegt bei ihr quasi in der Familie. Auch der Vater ist seit Jahrzehnten beim Roten Kreuz, jetzt im Sozialdienst tätig. "Meine Eltern nehmen mir das deshalb auch nicht übel, dass ich am Heiligen Abend später komme."

Ortsstelle immer besetzt

Von 8 bis 19 Uhr wird die Sanitäterin, erstmals mit ihrem besten Freund Mario Kollroser, im Einsatzdienst stehen. Auch der Nachtdienst von 19 bis 8 Uhr ist am Heiligen Abend in Lieboch besetzt. "Bei der Besetzung der Dienste an den Feiertagen gibt es keine Probleme. Die Leute sind sehr motiviert. Die Stimmung ist perfekt. Wir sind eine gute Gemeinschaft, aus der auch Freundschaften entstehen", weiß Jürgen Pojer. Der 29-Jährige steht der Ortsstelle Lieboch, die es seit 71 Jahren gibt, als deren Ortsstellenleiter vor. 120 ehrenamtliche und zwei hauptberufliche Mitarbeiter sowie drei Zivildiener stehen in Lieboch für Einsätze bereit. Interessierte sind aber immer herzlich willkommen. "Wir bieten sogar einen Schnupperdienst an. Danach kann man sich entscheiden. Man lernt sehr viel. Es ist ein interessantes Hobby. Wichtig ist, dass man sich wohlfühlt", so Pojer. So gut es geht wohlfühlen wird sich auch das Einsatzteam am 24. Dezember. "Ich werde wieder Weihnachtsbäckerei mitbringen, und es wird gemeinsam gefrühstückt", erzählt Probst. Und wenn es raus zum Einsatz geht? "Man ist schlagartig zu hundert Prozent fokussiert. Gerade zu Weihnachten trifft es die Familie im Ernstfall doppelt. Wenn man gleich vor Ort helfen kann, kann es auch vorkommen, dass uns Kaffee angeboten wird", so Probst. Und Ortsstellenleiter Jürgen Pojer betont: "Wir bedanken uns bei unseren Familien, dass wir an den Feiertagen Dienst versehen können."