++UPDATE++ Peggau
Zuser: Landespolizeidirektion gibt Brandursache bekannt

Foto: August Käfer
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Nachdem die Feuerwehr aufgrund jahrelanger Erfahrung eine Vermutung zur Brandursache beim Ressourcenpark GU-Nord gegenüber der WOCHE kundgetan hat, und auch Geschäftsführer Georg Zuser intern vermutete, was zum Großbrand führte, hat nun die Landespolizeidirektion offiziell die Ursache bekanntgeben: Es heißt: 

Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der Brand aufgrund einer chemischen Reaktion in Verbindung mit einem Wärmestau (Stapeln von gepressten PVC-Ballen) ausgelöst worden sein dürfte. Die Schadenssumme steht nach wie vor nicht fest.

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Gestern kam es in Peggau beim Ressourcenpark GU-Nord zu einem Großbrand. Die Feuerwehr vermutet die Brandursache, Geschäftsführer Georg Zuser bestätigt diese gegenüber der WOCHE und appelliert an die Menschen, den Müll besser zu trennen. Auch zum Thema Luftgüte gibt's offizielle Nachrichten von der Bezirkshauptmannschaft.

22 Feuerwehren mit knapp 300 Einsatzkräften waren gestern Stunden im Einsatz, um im Ressourcenpark GU-Nord einen großflächige Brand zu löschen. Die starke Brandintensität konnte nur durch einen massiven Angriff mit vielen Löschleitungen – mit Verwendung von schweren Atemschutzgeräten – gebrochen werden. Der enorme Löschwasserbedarf wurde von der nahegelegenen Mur mittels mehrerer Zubringleitungen sichergestellt.

In den sozialen Netzwerken wird gerätselt, was den Brand ausgelöst haben könnte. Jetzt steht fest: Ein Akkumulator hat die Fläche von gut 400 Quadratmetern in Flammen aufgehen lassen. Smartphones, Kameras, Haushaltsgeräte, Laptops oder Akkubohrmaschinen: Die auf Lithium basierenden Batterien und Akkus sind brandgefährlich. Dass sie nicht in den normalen Müll, sondern ordnungsgemäß in Problemstoff-Sammelstellen abgegeben werden sollen, sollte an sich selbstverständlich sein – der Brand bei Zuser hat jedoch gezeigt, dass die richtige Mülltrennung und -entsorgung noch nicht bei jedem angekommen ist. "Akkumulatoren, die einfach im Restmüll oder sonst wo entsorgt werden, gelangen so zu unseren Abfällen. Die Akkus werden dann angeschreddert und setzen Energie frei, die sofort, in Stunden in drei Tagen zu Bränden führen können. Das war auch hier der Fall", teilt Georg Zuser der WOCHE mit. 

Appell von der Feuerwehr

Das hat auch schon Gernot Rieger, Bereichsfeuerwehrkommandanten Graz-Umgebung, vermutet. "Viele Entsorgungsunternehmen haben mit Bränden zu kämpfen, die durch falsche Mülltrennung ausgelöst werden. Akkus und Batterien können sich selbst entzünden", sagt er. 
Auf die Frage, wie ein derartiger Einsatz zu bewerkstelligen war für all die Floriani, antwortet Rieger: "Wenn wir zu so einem Einsatz gerufen werden, herrscht zu Beginn die Chaosphase. Dann geht alles, wie nach einem Alarm-Drehbuch und die Kameraden wissen, was sie zu tun haben, weil wir uns alle auf solche Fälle gut vorbereiten. Auch die Firma Zuser hat sich mit ihren Auflagen sehr gut auf die Möglichkeit eines solchen Brandes vorbereitet. Deshalb konnte hier zügig gehandelt werden. Das Problem war nur, dass der Brand an einem Sonntag ausgebrochen war, also an einem Tag, wo niemand im Betrieb ist. Sonst wäre es gar nicht erst dazu gekommen."

Daher:

  • Lithium Akkus und Batterien sollen nie hohen Temperaturen ausgesetzt werden, nicht in die Nähe zu brennbaren und brennenden Materialen kommen. 
  • Generell ist darauf zu achten, dass die Geräte nicht erhitzen.
  • Und besonders wichtig: Nicht im Hausmüll entsorgen. Es gibt sowohl Sammelboxe in den meisten Lebensmittelgeschäften als auch Problemstoff-Sammelstellen, wo sie kostenlos abgegeben werden können. Auch in anderen Geschäften, die Batterien und Akkus verkaufen, können sie wieder abgegeben werden. 
  • Analysen zeigen, dass jährlich rund 700.000 Lithium-Batterien im heimischen Müll vorkommen. Davon werden nur rund 50 Prozent im Sondermüll entsorgt, 20 Prozent liegen zu Hause und 30 Prozent gelangen in den Restmüll.

Alle Informationen zur richtigen Entsorgung von Akkus und Batterien gibt es auch beim Abfallwirtschaftsverband Graz-Umgebung (hier online nachzulesen).

Luftgüte: Kein Risiko

Genauso schnell wie über die Brandursache spekuliert wurde, wurde auch über die Gefahr von Giftgasen gesprochen. Die Bezirkshauptmannschaft gibt Entwarnung: Auf Nachfrage heißt es, dass die Abteilung 15 Energie, Wohnbau, Technik vom Land Steiermark schon gestern im Einsatz war; sie ist unter anderem für Chemiealarme zuständig. Im Gratkorner Becken wurde heute eine Luftgüte-Messung durchgeführt, um mögliche Auswirkungen des Brands im Ressourcenpark messen zu können. Die Messungen zeigen, dass es zu keiner problematischen Entwicklung kam. "Wir haben gehört, dass die Bürger aufgefordert wurden, ihre Fenster zu schließen. Von unserer Seite kam diese Anordnung nicht", heißt es aus dem Büro.

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Update: Am 17. Oktober kam es in Peggau beim Ressourcenpark Graz-Umgebung Nord, Zuser Ressourcenmanagement GmbH, zu einem Großbrand. Zwei Feuerwehrmänner wurden bei den Löscharbeiten verletzt.

Laut Bericht der Einsatzkräfte ist das Feuer gegen 14.45 Uhr am Außengelände des Recyclinghofes im Bereich der PVC-Lagerung ausgebrochen. Die Ursache des Brandes ist allerdings noch nicht bekannt. 400 Quadratmeter standen unter Flammen, 25 Feuerwehren rückten mit 286 Kräften und 55 Fahrzeugen aus. Auch das Rote Kreuz und die Polizei waren im Einsatz - sowohl die Wilhelm Jentschstraße als auch die Abfahrten Peggau Mitte in beiden Richtungen mussten gesperrt werden; eine Umleitung über die L121 in Richtung Norden und Süden wurden von der Straßenmeisterei eingerichtet. Grund: Das Feuer sorgte für eine starke Rauchentwicklung

Betreten nicht möglich, zwei Floriani verletzt

Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest. Ein Betreten der Brandausbruchstelle ist aktuell noch nicht möglich. Die Brandursache kann ebenso noch nicht erhoben werden, und die Feuerwehren sind nach wie vor im Einsatz. Es heißt, der Brand dürfte voraussichtlich erst in einigen Stunden gänzlich gelöscht sein. 

Zwei Floriani wurden währen der bisherigen Löscharbeiten verletzt: Einer erlitt eine Knöchelverletzung und wurde mit der Rettung in das Unfallkrankenhaus Graz eingeliefert, ein anderer Feuerwehrmann erlitt einen Kollaps vor Ort und musste ärztlich versorgt werden. 

Foto: August Käfer

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Bereits seit Stunden sind heute, 17. Oktober, Feuerwehren im Einsatz, um einen Brand beim Ressourcenpark GU-Nord, der Zuser Ressourcenmanagement GmbH, am Standort Peggau zu löschen. Laut dem Landesfeuerwehrverband sind 21 Wehren vor Ort. Sie wurden gegen 15 Uhr zu einem B 15, also einem Industrie-, Werkstättenbrand, am Gelände des Entsorgungsunternehmens gerufen.

Was genau den Brand ausgelöst hat, ist bislang noch unklar. Rund 400 Quadratmeter Lagerfläche sollen aber betroffen sein. Noch gibt es keine offizielle Mittteilung der Einsatzkräfte zum Brandgeschehen - wir halten euch aber auf dem Laufenden.

In den letzten Jahren kam es hier immer wieder zu größeren Brandereignissen.

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