Ansichtssache

Miteinander von Eltern und Lehrern

Die Pisa-Studie ist für Österreich verheerend ausgefallen. Vor allem im Lesen sind unsere Schüler dramatisch abgestürzt. Aber auch in Mathematik und im Bereich der Naturwissenschaften sind sie im internationalen Vergleich weiter abgesackt. In Europa haben lediglich Rumänien und Bulgarien schlechter abgeschnitten.
Die Reaktionen sind unterschiedlich ausgefallen. Manche stellen aufgrund der Boykottaufrufe durch die Bundesschulvertretung und die VP-nahe Schülerunion während der Testphase die Repräsentativität der Studie in Frage. Unsinn! Einige schieben das miserable Abschneiden auf eine verfehlte Integrationspolitik. Blödsinn! Die meisten machen das überholte Schulsystem in Österreich für die Pisa-Schlappe verantwortlich. Leichtsinn!
Allein durch eine Reform des Bildungssystems wird man die Defizite nicht aus-
gleichen können. Vielmehr bedarf es zusätzlich einer ganzheitlichen Herangehensweise an das Problem bei gleichzeitiger scharfsinnigen Betrachtungsweise des hierzulande gestörten Verhältnisses zwischen Unterricht im Schulgebäude und Erziehung im Elternhaus. Wenn Eltern und Lehrer bei ihrem gemeinsamen Ziel nicht zu einem Miteinander finden, werden Kinder auf ihrem Bildungsweg auch künftig auf der Strecke bleiben.