Ansichtssache
Stolz sein statt Mitleid haben
Bundeskanzler Werner Faymann und Finanzminister Josef Pröll können
einem so richtig leid tun. Nach der Kritik am strikten Sparkurs aus der Bevölkerung mussten sich die beiden auch noch von Kardinal Christoph Schönborn die Leviten lesen lassen. Insbesondere wegen der geplanten Kürzungen im Familienbereich stellte Schönborn die Regierungsbosse an den Pranger. Gewisse Einsparungen seien für ein Land wie Österreich gar eine Schande. Das hat gesessen.
Der Schall der Ohrfeige war noch gar nicht richtig verhallt, sollte auch schon ein anderer Kritiker, dieses Mal ein weltlicher, zur nächsten Schelle ausholen. Rechnungshofpräsident Josef Moser ging mit der Regierungsspitze hart ins
Gericht. Das vorgelegte Sparpaket reiche bei Weitem nicht aus, um den Staatshaushalt zu sanieren.
Da soll man sich als Budgetpolitiker noch auskennen, könnten Faymann und Pröll nun meinen. Dabei ist die Botschaft so leicht zu verstehen: Das Sparpaket ist gleichermaßen unmenschlich und unwirtschaftlich. Die Politiker müssen selbst den Gürtel enger schnallen. Wenn sich die beiden endlich an eine Struktur- und Verwaltungsreform herantrauen würden, dann müssten sie uns nicht mehr leid tun. Dann könnten wir endlich stolz auf diese Regierung sein.
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