Ansichtssache

Heimo Potzinger, Redaktionsleiter

Wenn Politiker Freibriefe geben

Nach Ansicht der Grünen und des BZÖ ist die steirische FPÖ mitverantwortlich für das Attentat auf ein Grazer Caritas-Flüchtlingsheim. Die beharrliche gezielte Hetze durch eine politischen Partei kann freilich dazu führen, dass Sympathisanten die offensichtlich einzigen ideellen Inhalte und Ziele der Fraktion als Legitimation für ihr opportunistisches Fehlverhalten sehen.
Ich wundere mich nicht, wenn Hassparolen von Mandataren und Abgeordneten von Ausländerfeinden in unserem Land quasi als Freibrief für ihre Gewalttaten verstanden werden. Die psychologische Manipulation durch bildreiche, scharfe Rhetorik kann die Wertevorstellung orientierungsloser Personen nachhaltig verändern. In der Sicherheit der Gruppe
bekommen diese Bilder eine
bedrohliche und oft verheerende Eigendynamik.
Mit ihrem populistischen Vokabular und den in der Wahlkampfmaschinerie eingesetzten unlauteren „Werbemitteln“ tastet sich die FPÖ an politische Tabugrenzen heran. Doch so lange bloß die Sprache und die Mittel im Nachhinein verboten werden, kann man die Gehirnwäsche nicht unterbinden. Auch im Falle des Anti-Minarett-Spiels wird es nicht gereicht haben, die Applikation vom Netz genommen zu haben. Ein Politikverbot für bestimmte Personen würde da schon besser greifen.

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