Befragung gab keinen Ausschlag
Gemeinde Kohlberg beschloss mit den Stimmen der ÖVP eine Fusion mit Gnas.
Im Sitzungssaal der Gemeinde Kohlberg war kein Platz mehr frei. Das Interesse der Bevölkerung ist groß. Besonders an einem Tagesordnungspunkt dieser Gemeinderatssitzung: Beratung und Beschlussfassung über die Fusion mit der Marktgemeinde Gnas. Dazu hatte es im November des Vorjahres bereits eine Bürgerbefragung gegeben. Bei hoher Wahlbeteiligung (82 Prozent) stimmten 58 Prozent für eine Gemeindefusion mit Paldau. Ein deutliches Votum, das aber auch eine Spaltung in der Gemeindebevölkerung zum Ausdruck bringt. Eine Spaltung, die es schon bisher durch Schulsprengel und durch Pfarrzugehörigkeit gegeben hatte. Auch der Landesvorschlag sieht eine Fusion mit Paldau vor.
Eine andere Meinung hat die VP-Fraktion (6 von 9 Mandeten) im Gemeinderat. Bürgermeister Johann Hütter eröffnete die Diskussion: "Es gibt viele gewachsene Strukturen, Vernetzungen, Vereine und Verbände mit Gnas. Vom Land wird immer gesagt, je größer, desto besser. Daher ist eine Zukunft mit Gnas für uns und unsere Kinder besser." Die SP-Fraktion (3 Mandate) pocht allerdings auf das Ergebnis der Bürgerbefragung. "Bei diesem deutlichen Votum versteht keiner, wenn das vom Gemeinderat umgeschmissen wird", meint Alois Hirschmann. Nach längerer Diskussion wird die Fusion mit Gnas mit den sechs ÖVP-Stimmen beschlossen. Hirschmann kündigt darauf eine Aufsichtsbeschwerde an, da das Ergebnis der Befragung bisher noch nicht im Gemeinderat behandelt wurde.
Die dem offiziellen Teil der Sitzung folgende Diskussion mit den anwesenden Bürgern macht noch einmal die Spaltung in "Obere" (Nähe Paldau) und "Untere" (Dorfbewohner) deutlich. Ein Vorschlag kam von Bürgerseite: "Wir könnten Kohlberg nach dem Schulsprengel teilen und einen Teil mit Paldau und den anderen mit Gnas fusionieren. Kohlberger bleiben wir ja trotzdem."
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