Football is back: Styrian Hurricanes brennen auf die Games

Die US-Cars Peicher Styrian Hurricanes sind bereit für den Start in die Saison. | Foto: FAUtography
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Auf 120 Yards Mal 53 Yards tut sich was. "American Football is coming home" – lange mussten die heimischen Kraftpakete warten, um wieder spielen zu können. Die Pandemie hat die heimischen Mannschaften schwer getroffen, denn hier geht es im Gegensatz zu anderen Sportarten um wesentlich mehr Körperkontakt und -einsatz. Die US-Cars Peicher Styrian Hurricanes lassen sich aber, wie gewohnt, nicht unterkriegen und brennen schon auf den Saisonstart.

Der Hitzendorfer Hans-Jürgen Stieber, Defense-Spieler und zugleich in neuer Funktion im Vorstand, spricht im WOCHE-Interview über die Vorbereitungen, die Zeit der Mannschaft im Lockdown und wie es um die Treue der Fans aussieht.


WOCHE: Endlich darf wieder gespielt werden: Wie hab ihr euch auf den Start vorbereitet? Wie fühlt ihr euch?

Hans-Jürgen Stieber: "Endlich" trifft es ziemlich gut. Wir waren 16 Monate sozusagen kaltgestellt und mussten daher einiges an Rost abschütteln. Trainingsstart war Ende Mai. Und seit diesem ersten Zusammenfinden des Teams liegt der Fokus auf die Saison im Herbst. Zugegebenermaßen muss man nach so langer Zeit bei sehr vielen Dingen im Grunde bei Null anfangen, aber mit jedem Training kam vieles wieder zurück. Und mittlerweile fühlen wir uns fit und motiviert, das erste Spiel zu rocken. Wir sind bereit und brennen darauf, uns beweisen zu dürfen.

Wie hat sich die Mannschaft nach einer so langen Pause körperlich, aber auch psychisch vorbereitet?
Mit einem Plan. Ganz klar, denn wenn man nach so langer trainingsfreier Zeit gleich planlos einfach, ich nenne es mal grob „einschädelt“, also planlos gegeneinander läuft, ist für die Spieler das Verletzungsrisiko immens hoch und somit auch für das Team nicht nachhaltig. Die Coaches haben den Restart in verschiedene Phasen geteilt, wobei die Intensität mit jeder Phase gesteigert wurde. Auch wenn man als Spieler heiß auf den Kontakt ist, war genau dieser sanfte Einstieg der richtige Weg, um zum passenden Zeitpunkt wieder bei 100 Prozent zu sein.

Mental mussten wir alle die Corona-Pandemie natürlich ebenso ein wenig abschütteln und an unserem Mindset arbeiten. Man wird ein wenig träge, nach so langer Zeit sich selbst und andere zu motivieren, wieder die Sportschuhe anzuziehen. Das war doch schwerer als gedacht.

Wie hat das Team die Lockdown-Zeiten als Mannschaft erlebt? Was fehlte als Verein besonders?
Das Zusammensein als Team und der daraus resultierende Spaß. Unser Team-Zusammenhalt ist ein Traum, egal ob auf dem Feld oder außerhalb. Zusammen gewinnen ist natürlich immer unser Ziel, aber selbst, wenn es nicht klappt, kann man sich darauf verlassen, dass man als Team daran wächst. Auch wenn es kitschig klingt: Wir sind wie eine eingeschworene Familie und schaffen es, uns gegenseitig besser zu machen. Mir haben die Leute und das gemeinsame Training in der Zeit sehr gefehlt. Und natürlich auch die After-Game-Partys (lacht).

Während des Lockdowns haben wir natürlich im Team Kontakt gehalten. Beziehungsweise es versucht. Aber ohne die Möglichkeit, sich persönlich am oder neben dem Feld zu treffen, stößt man online auch mal an Grenzen.

Sie haben jetzt eine Doppelfunktion: Wie funktioniert das? Auf was muss man Augenmerk legen?
Als Kassier muss man sich von den Mitspielern öfters „Anregungen“ anhören, besonders wenn Luxus-Wünsche aufkommen oder wenn der Mitgliedsbeitrag fällig ist. Ich denke, als Kassier ist man immer das unbeliebteste Vorstandsmitglied, das können sicher Kassiere anderer Vereine bestätigen. Aber da ich mich hochmotiviert am und neben dem Feld zeige und immer Gas gebe, werde ich vom Team - gerade noch so – akzeptiert (lacht).

Nein, so schlimm ist es natürlich nicht, aber als aktiver Spieler mit einer Funktion in der Vereinsführung ist man dann doch oft der erste Ansprechpartner für die Mitspieler, da man ja meistens vor Ort ist. Bei diesen Anliegen und allgemein mit der Vorstandsarbeit opfert man viel Freizeit. Als Teil eines großartigen Teams macht man das aber gerne.

Auch wenn Football hierzulande noch als Randsportart bezeichnet wird, haben die Styrian Hurricanes eine treue Fangemeinde. Woran liegt es, dass die Leute Football hier live sehen wollen?
Weil wir mehr als eine Mannschaft sind, wir sind mittlerweile einfach Teil der Region. Man muss den Hut ziehen, was hier eigentlich von Null weg aus dem Boden gestampft wurde. Vor allem zu einer Zeit, in der der Football bei Weitem noch nicht die Reichweite hatte wie heute. Als Spieler ist man stolz, Teil der Hurricanes zu sein, und ich denke, das spüren auch die Fans.

Football wird berechtigterweise immer populärer in unseren Kreisen. Und auch wenn wir nicht die NFL sind, versuchen wir für die Fans doch immer wieder alles zu geben und ihnen ein Spektakel zu bieten. Ich denke, wir sind eine coole Truppe mit der richtigen Einstellung, und wir hoffen auch im Herbst vor zahlreichen Fans spielen zu dürfen. Football ist in Europa auf dem Vormarsch und für mich gibt’s keine andere Sportart, die Taktik, Spannung und Intensität so vereint. Daher absolut verständlich, wenn Leute das „Erlebnis“ Football live miterleben wollen.

Wie sieht es mit dem Sportnachwuchs aus? 
Wir hatten in der Vergangenheit eine ziemlich erfolgreiche Jugendarbeit. Nach der aktuellen Zeit rund um die Pandemie wollen wir unser Augenmerk aber nun komplett auf die Kampfmannschaft und die Saison im Herbst legen. Es ist, wie schon gesagt, um einiges schwerer, Leute zu motivieren nach dem Lockdown, da nutzen wir unsere Zeit und Energie auf die Vorbereitung für den Herbst. Danach wollen wir aber auf jeden Fall wieder versuchen, in Voitsberg eine Anlaufstation für junge footballgeisterte Menschen zu werden.

Was muss ein Spieler und angehendes Hurricanes-Mitglied mitbringen?
Es gibt keine spezielle körperliche Voraussetzung, das ist das Tolle an diesem Sport. Egal ob dick oder dünn, klein oder ein langer Lulatsch, jeder findet eine Position, auf der er sich für das Team am Feld beweisen kann. Man braucht Entschlossenheit, Mut und, auch wenn es viele Leute nicht glauben, Köpfchen. Interessierte sind übrigens immer gern geladen, einem unserer Trainings beizuwohnen und sich das anzuschauen.

Allgemeine Infos:

Die kommenden Heimspiele (Kick-Off jeweils um 15 Uhr im Hans-Blümel-Stadion Voitsberg)

  • 12. September gegen Maribor Generals
  • 02. Oktober gegen Upper Styrian Rhinos
  • 09. Oktober gegen Schwaz Hammers

Als neuen Sponsor konnte die Mannschaft den Unimarkt Jugendorf-Straßengel gewinnen. Weitere Sponsoren: Peicher US-Cars, Stadtgemeinde Voitsberg, Fähnrich Heizung und Sanitär, Raiffeisenbank, Rockcafé Backstage Bärnbach, Restaurant Wiednermichl, Rusk Video, NOSUN shaping brands – Werbeagentur

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