Ein echter Skorpion auf dem Balkon

Dieses Euscorpio gamma-Weibchen, rund vier Zentimeter groß, suchte nach Wärme auf einer Hausmauer. | Foto: KK
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Die morgendliche Zigarette förderte eine große Überraschung zu Tage: Auf den Balkon des Wohnhauses in der Nähe des Gratkorner Fußballstadions hatte sich ein Skorpion verirrt.
Kurzerhand rief der Sohn der Familie (Name der Redaktion bekannt) bei Heinz Hubmann an und fragte um Rat. Heinz Hubmann, auch aus den Medien als Reptilien- und Spinnenexperte bekannt, ließ sich den Skorpion beschreiben und ein Bild schicken. "Durch die Beschreibung und das Bild konnte ich das Tier als weibliches Exemplar der Gattung Euscorpio gamma klassifizieren und riet, es in seiner angestammten Umgebung – steiniger Boden, nicht allzu trocken aber auch ohne Staunässe – frei zu lassen", erklärt Hubmann.
Diese Skorpionart ist in Österreich heimisch, aber stark gefährdet. Dazu meint Hubmann: "Bei rund 600 bis 700 Anrufen, die ich im Jahr bekomme, handelt es sich bei ungefähr drei um heimische Skorpionarten". Den Menschen sei nicht bewusst, dass bei uns neben verschiedenen Schlangenarten auch Skorpione heimisch sind.


Gemeinsamer Lebensraum

"Mein größtes Anliegen ist, den Menschen verständlich zu machen, dass Tiere keine Freundlichkeit oder Bösartigkeit besitzen, sondern nur nach Instinkt handeln", beschreibt Hubmann.
Der gefundene Skorpion sei grundsätzlich ungefährlich und besitze weniger Gift als eine Wespe. "Aber eine Wespe greift auch niemand freiwillig an, das sollte also auch für einen Skorpion gelten", so der Experte weiter. "Wir teilen uns den Lebensraum mit solchen Skorpionen, da ist ein vernünftiger Umgang gefragt."
Der Skorpion in Gratkorn scheint durch die frühlingshaften Temperaturen zu früh aus der Überwinterung erwacht zu sein. Skorpione können kleinste Temperaturunterschiede wahrnehmen. Das Tier suchte auf der Hausmauer Wärme und krabbelte empor.

Goldrichtig gehandelt

Das Richtige getan habe der Finder des Skorpions in Gratkorn. Er verfrachtete das Skorpionweibchen vorsichtig mit einem Handbesen in eine Plastik-Box, fuhr mit der verschlossenen Box zum Murufer und ließ den Skorpion dort frei. "Nicht viele Menschen handeln mit derartigem Respekt vor der Natur. Ich kann mich zum Beispiel an viele verletzte Tiere – zum Beispiel eine Äskulapnatter nahe der Hauptbrücke in Graz, in der ein Luftdruck-Projektil steckte – erinnern", meint Hubmann. Katharina Grasser

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