Anteile an einem Gratis-Stromlieferanten

Die Gesellschafter der Seba und Referenten informierten in Gosdorf.                   Fotos: WOCHE
  • Die Gesellschafter der Seba und Referenten informierten in Gosdorf. Fotos: WOCHE
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Das Sonnenkraftwerk der Region Mureck geht nun in seine zweite Ausbauphase. Bürger können sich noch
mit Anteilen einbringen.

walter.schmidbauer@aon.at

"Es gibt so viele Pläne, so viele ,Könnte und Wäre’. Hier wird aber gehandelt“, streute Lothar Fickert von der TU Graz als Referent bei der Informationsveranstaltung in der Begegnungshalle Gosdorf Blumen für die Seba (Sonnenenergiebürgeranlage) Mureck. Sichtbares Zeichen für dieses Handeln ist die zurzeit in Bau befindliche erste Umsetzungsphase des Sonnenenergiekraftwerkes auf dem Gelände der Seeg Mureck. Fast drei Millionen Euro betragen die Kosten für diese erste Ausbaustufe, die auf 1094 kWp dimensioniert ist. Das Besondere an diesem Sonnenkraftwerk: 197 Bürger sind als Anteilszeichner Mitbesitzer. Sie werden Anteil am Gewinn haben und sind pro 1.000 Euro Investition mit einer Stimme in der Treugeberversammlung vertreten. Pro Person, Firma und Gemeinde konnten zwischen zwei und zehn kWp gezeichnet werden.

Solarstrom und Gemüse

Mit einer Investitionssumme von 2,44 Millionen Euro soll nun auch eine zweite Ausbaustufe mit 936 kWp errichtet werden. Daran können sich interessierte Bürger auch wieder beteiligen. Zu den gleichen Spielregeln wie bei Ausbaustufe eins. Pro Person, Firma oder Gemeinde können zwei bis zehn kWp zum Preis von je 1.000 Euro erworben werden. Seba-Gschäftsführer Karl Totter rechnet damit, dass noch etwa 150 Anteilszeichner dazu kommen werden. Vorerst wurde nur in der Region ausgeschrieben, sollten hier zu wenig Anteile gezeichnet werden, will man auch über die Region hinaus werben.
„Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Über die Reihung der Anteilszeichner entscheidet das Einzahlungsdatum“, glaubt Totter aber eher an das Gegenteil, dass zu viele Bürger einen Anteil am Sonnenkraftwerk erwerben wollen. Immerhin rechnet er mit einer jährlichen Eigenkapitalverzinsung von etwa fünf Prozent. Außerdem werden innerhalb der ersten zwanzig Jahre achtzig Prozent des Kapitals wieder zurückbezahlt.
Dass erst ab 2013 zum Ökostromtarif von 25 Cent pro Kilowattstunde verkauft wird, ist für Totter kein Nachteil: „Damit sind für die Anteilszeichner der ersten und zweiten Baustufe die gleichen Voraussetzungen gegeben.“
Neu ist an der zweiten Ausbaustufe, dass die Solarmodule auf einem Glashaus mit 12.000 Quadratmetern Fläche montiert werden. Zur Stromerzeugung auf dem Dach wird in diesem Glashaus auch Gemüse produziert werden.

"Dieses für die Kleinregion Mureck wichtige Energieprojekt geht in die zweite Ausbauphase."
Susanne Lucchesi Palli, Obfrau der Kleinregion Mureck

"Ab 2013 verkauft die Seba den durch die Sonne erzeugten Strom zum Ökostromtarif."
Karl Totter sen., Energiepionier

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