'Aus' für das Hotel Frohnleitnerhof

Mit 1. April verliert der Frohnleitner Hauptplatz "sein" Hotel. "Österreichweit ist die Anzahl der Kuranträge zurückgegangen und auch die Arbeitsmarktsituation lässt immer weniger Menschen auf Kur gehen", schildert Hermann Pucher, Geschäftsführer des Klinikums Theresienhof. Auch sei der Frohnleitnerhof nicht mehr konkurrenzfähig: "Die Kurgäste wünschen sich ein Hallenbad oder Einbettzimmer. Das können wir nicht bieten." Ab Herbst 2012 brach die Zahl der Kurgäste komplett ein. Daher stellte sich für die Unternehmensgruppe die Frage, in das Hotel oder das Klinikum zu investieren. Ein Umbau des Hotels erschien nicht rentabel, und einfach aus jedem Doppel- ein Einbettzimmer zu machen, hätte bedeutet, nur mehr 38 Betten zur Verfügung zu haben. "Das ist wirtschaftlich nicht möglich", so Pucher.

In Zukunft investieren

Also entschied man sich, in den Theresienhof zu investieren: mit einem Zubau - um weitere 6 Millionen Euro. Derzeit wird evaluiert, welcher Grund in Frage käme. Im Gespräch sind das Bezirksgericht, das Feuerwehr-Haus und der Pfarrgarten. "Wir werden wieder auf unsere Kernkompetenzen, Rehabilitation und Schmerztherapie, setzen. Ab 1. April werden wir keine Kur-Gäste mehr haben", stellt Pucher klar. Immerhin komme das Klinikum auf 3.000 Patienten im Jahr. "Wenn man rechnet, dass jeder Patient drei bis vier Wochen bleibt und drei bis vier Besucher bringt, sind das 12.000 Besucher - wir sind eine stark treibende Kraft am Hauptplatz", betont Pucher. Der Kur-Vertrag werde aber nicht gelöst, sondern erstmal für zwei Jahre ruhend gestellt.

Pächter gesucht

Das Hotel, das auf Gemeindegrund steht (ebenso wie der Theresienhof), bleibt im Besitz der Theresienhof Besitz Gmbh, die Frohnleitnerhof GmbH - bisher Pächter der Besitz GmbH - wird aufgelöst. Da der Vertrag mit der Gemeinde noch 30 Jahre läuft, möchte die Besitz GmbH das Gebäude an die Gemeinde übertragen und erklärt sich bereit, die Hälfte der Pacht zu übernehmen, sollte sich ein Interessent finden. "Primär ist es unser Problem, das gelöst werden muss. Und das ist unser Teil der Lösungsfindung."
Auch Bürgermeister Johann Ussar (SPÖ) versichert, dass man "gemeinsam versucht, eine Strategie zu entwicklen, die ein endgültiges 'Aus' verhindert".