Blick in die Technik der Zukunft

Weiß jetzt schon, was die Technik der Zukunft leisten kann: Dewesoft-Geschäftsführer Herbert Wernigg | Foto: WOCHE
  • Weiß jetzt schon, was die Technik der Zukunft leisten kann: Dewesoft-Geschäftsführer Herbert Wernigg
  • Foto: WOCHE
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Kumberg. 1989, eine Garage, eine Idee. Nein, das ist nicht der Anfang einer Erfolgsgeschiche aus den USA, sondern einer, die direkt in Kumberg ihren Verlauf nahm. Die Firma Dewesoft unter Geschäftsführer Herbert Wernigg zählt heute zu den Spezialisten der High-End-Datenerfassungssysteme und mischt in der Formel 1 und der Raumfahrt mit.

WOCHE: Messen, erfassen, auswerten – was genau geschieht bei Dewesoft?
Herbert Wernigg: Wir beliefern weltweit die Forschung und Entwicklung. Der Schwerpunkt liegt in der Auto-, Luftfahrtindustrie, Raumfahrt und der Industrie generell. Hier vor Ort wird nichts produziert. Wir sind Datensammler für alle Bereiche der Physik, für alles, was sich bewegt und Geräusche macht.

Sie zählen zu den Export-Schlagern schlechthin, konnten im Vorjahr Ihr Umsatzwachstum um mehr als 20 Prozent steigern. Wer fragt nach Ihnen?
In Österreich haben wir nur ein paar Kunden, dafür sind das die großen Namen wie AVL oder Magna International Inc. Der Großteil der Kunden ist weltweit angesiedelt. China oder die USA etwa haben für uns große Bedeutung.

Sie beliefern auch die Formel 1 ...
Der Rennsport geht absolut an die Grenzen der Physik, ein Rennfahrer leistet Schwerstarbeit. Und da setzen wir an, wir messen die Fahrdynamik, Beschleunigung, Bewegung, Druck oder Kraft.

... mit welchen Ergebnissen?
Die Ergebnisse bringen uns in der Technik weiter. Wir beschäftigen uns nämlich genau genommen damit, was in der Zukunft möglich ist. Mit jetzigen Ergebnissen können wir sagen, welche Rolle zum Beispiel Hybrid-Autos in zehn Jahren spielen oder was Handys können werden. Das ist eine ständige Herausforderung, macht aber Spaß.

Wie sieht die Zukunft aus?
Selbstfahrende Autos werden ein Thema. Die Technik dazu funktioniert schon, aber das Umfeld ist noch nicht bereit. Die Umsetzung wird die Infrastruktur, das Fahrverhalten und Energieproduktion ändern.

Teilen Sie Ängste, die manche Menschen hinsichtlich der Technik der Zukunft haben?
Das 21. Jahrhundert ist das Informationszeitalter, täglich gibt es Neues zu entdecken. Wir leben in einer sehr spannenden Zeit. Die künstliche Intelligenz verändert und beflügelt die Welt und unser Denken. Angst sollte man davor nicht haben. Die Technik funktioniert nach ganz klaren Mustern. Unberechenbar ist nur der Mensch dahinter, der die Technik missbrauchen könnte.

Trotz der Bedeutsamkeit von Dewesoft sprechen Sie von "Nische". Warum?
Für die Masse sind wir zu klein. Aber das ist gut so. In einer Zeit, die von Schnelllebigkeit und Anpassung geprägt ist, sollen unsere Spezialisten die Zeit benötigen, die sie brauchen, denn es geht immer nur um die Lösung. Man muss bei dem, was man tut, nichts erfinden, sondern nur die Bedürfnisse abdecken können. Das Geheimnis lautet zuhören.

Brauchen Sie das Extreme bei der Arbeit oder darf Ihnen auch langweilig sein?
Langeweile ist furchtbar. Aber ich arbeite ja auch nicht, das hier ist meine Berufung.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.