Vier-Tage-Woche
Freizeit schlägt klassisches Arbeitszeitmodell

Vor allem die jüngeren Generationen setzen auf eine verbesserte Work-Life-Balance. | Foto: voestalpine Precision Strip
  • Vor allem die jüngeren Generationen setzen auf eine verbesserte Work-Life-Balance.
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Das klassische Zeitmodell von "nine to five" scheint überholt zu sein. Immer mehr Betriebe setzen auf eine Vier-Tage-Woche. Nicht zuletzt, weil Personal zur Mangelware geworden ist und Arbeitnehmer:innen vermehrt auf Freizeit setzen.

GRAZ-UMGEBUNG. Nur noch vier Tage in der Woche arbeiten, das klingt verlockend. Die Work-Life-Balance hat sich in den letzten Jahren geändert, mehr Zeit für sich und die Familie ist in den Vordergrund gerückt. Grund genug, sich das Modell anzuschauen. Einige Betriebe in Graz-Umgebung stellten schon um, andere fokussieren es.

In Österreich ist eine Vier-Tage-Woche möglich, die tägliche Normalarbeitszeit wird dann auf bis zu zehn Stunden ausgedehnt. Die Stunden bleiben gleich, dafür winken aber drei Tage Freizeit. Die Erholungsphasen sind länger.

Schon umgestiegen

Einer, der die komprimierte Arbeitswoche schon umsetzt, ist der Installationsbetrieb Bodlosin Peggau und Lieboch, der rund 55 Mitarbeiter beschäftigt. Jene 35 davon, die auf den Baustellen arbeiten, können bereits am Freitag das Wochenende genießen. "Seit Jänner sind wir auf die Vier-Tage-Woche umgestiegen. Ich habe die Mitarbeiter vorher gefragt, ob wir es machen", erklärt Firmenchef Erwin Bodlos. Gehalt und die Wochenstunden bleiben gleich.

"Der Freitag war vorher immer der halbe Tag, an dem man eh nur drei Stunden gearbeitet hat. Jetzt arbeiten die Mitarbeiter zehn Stunden am Tag. Bei uns war es vorher immer weniger planbar. Jetzt wissen sie, Freitag ist frei, und nehmen das schon sehr gut an", so Bodlos.

Würdet ihr lieber auch vier Tage arbeiten?

Gerechte Aufteilung

Seit 52 Jahren zählt bei Elektrotechnik Hitziger in Frohnleiten echtes Handwerk. In den letzten Jahren sei es aber immer schwieriger geworden, Personal zu finden. Ein Grund, warum Chefin Uta Palan und ihr Team überlegen, aus fünf nun vier Arbeitstage zu machen. "Für unsere Elektriker und Monteure gibt es ohnehin schon kurze und lange Arbeitswochen. Man teilt sich die Arbeit auf. Das müssen wir dann auch tun, wenn eine Vier-Tage-Woche kommt, damit die Arbeit nicht liegen bleibt", sagt sie. 

Unternehmer:innen, sagt Palan, versuchen ihr Bestes, um den Arbeitnehmer:innen entgegen zu kommen. Sie weiß, "dass die Freizeit immer wichtiger wird. Da passen wir uns an." Gedacht ist, dass die (zukünftigen) Mitarbeiter:innen zum Beispiel entweder Montag oder Freitag zusätzlich zum Wochenende frei haben. 

Das sagt die WKO dazu

Und was sagt die Wirtschaftskammer dazu? "Wenn es der Unternehmer selbst entscheidet, ist das sein gutes Recht, damit er gute Arbeitskräfte findet. Wenn es freiwillig gelebt wird, ist es natürlich zu unterstützen", sagt WKO-Regionalstellenleiter für Graz-Umgebung, Stefan Helmreich zu einer Vier-Tage-Arbeitswoche. Er sieht nur in einer möglichen Vorgabe vom Staat eine Gefahr.

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