Lehrlingsschwerpunkt
PTS ist besser als ihr Ruf

Die Schüler lernen früh, wie die Arbeitswelt aussieht. | Foto: Weissenberger
  • Die Schüler lernen früh, wie die Arbeitswelt aussieht.
  • Foto: Weissenberger
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Zu einem klugen Kopf gehören auch immer fleißige Hände, die etwas vom Handwerk verstehen. Als Kaderschmiede für den zukünftigen Lehrbetrieb gelten daher die Polytechnischen Schulen. Noch vor den Berufsbildenden Höheren Schulen, denn ein Viertel aller Lehrlinge hat zuvor eine PTS besucht. Trotzdem leidet dieser Schultyp, wovon es vier (und zwei weitere an andere Schultypen angeschlossene) in Graz-Umgebung gibt, nach wie vor an einem Imageproblem.

Vorbereitung auf den Beruf

Polytechnische Schulen sind einjährige allgemein bildende Pflichtschule für das neunte Schuljahr. Je nach Begabung und Interesse werden die Schüler auf einen Übertritt in die duale Berufsausbildung vorbereitet. An der PTS in Deutschfeistritz gibt es sechs Fachbereiche. Die Schule punktet vor allem mit Übungsfirmen, Praxiswochen in Betrieben und dem direkten Gespräch zwischen regionalen Unternehmern und den Schülern. Die PTS Gratkorn setzt vor allem auf das Projekt der ganzjährigen Betriebspraxis, wonach die Schüler im gesamten Schuljahr bei unterschiedlichen Unternehmen ums Eck hineinschnuppern. Im Idealfall können Schüler beider Schulen von der Schulbank direkt in den Lehrbetrieb wechseln. Warum die Poly aber noch immer mit Vorurteilen zu kämpfen hat, ist für PTS Gratkorn-Direktor Walter Krammer nicht nachvollziehbar. "Als Schultyp bereiten wir die Schüler bestmöglich auf ihre berufliche Zukunft vor. Das beginnt beim perfekten Vorstellungsgespräch und geht über soziale Kompetenzen, die im Berufsalltag eine Rolle spielen. Die Erfolgsquote kann sich sehen lassen", sagt er.
Die Gesellschaft muss begreifen, führt Krammer an, dass der Schultyp PTS keine Sackgasse ist. Dass die "Poly" häufig negativ konnotiert wird, liegt für ihn vor allem daran, dass sie "in Bildungsdiskursen kaum Thema ist, dabei ist die PTS eine sehr gute Basis für den weiteren Lebensweg". Vor allem in Hinblick auf den vieldiskutierten Fachkräftemangel müsse hier, so der Direktor, rasch ein Umdenken geschehen.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.