Alois Köck - Holzschnitzer aus Leidenschaft

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Schutzpatron und Teufelskopf.
Florian, Antonius, Ambrosius, August, Urban, Ulrich und wie sie alle heißen. Allesamt aus Holz, zum größten Teil Linde oder Fichte und nicht höher als einen halben Meter.
"Ich hab schon größere auch noch, aber die stehen im Extralager", sagt Alois Köck und schmunzelt dabei nicht ohne Stolz.
Inmitten der Schutzpatrone und Jesusfiguren finden sich Kasperl- und Hexenköpfe, die er für Teufelsgeigenbauer aus der Gegend erzeugt.

Geübter Blick und scharfe Klingen.
Durch bestaubtes Brillenglas folgt der geübte Blick des pensionierten Zimmerers den feinen Schnitten von Rundeisen und Feile. Während zwei freilaufende Hühner durch das Kellerfenster in die Werkstatt schauen und Schlagermusik aus dem wohl 40 Jahre alten Radio tönt, bläst Alois Köck, der sich selbst mehr als Handwerker denn als Künstler sieht, Holzspäne von einem Greifvogel, an dem er gerade arbeitet.
"Auf die Finger heißt es halt aufpassen", sagt er. "Die Klingen hab ich selber geschärft."

Vom Wurzelsepp zum Jesuskreuz.
Mit dem Erschaffen von Holzfiguren hat der rüstige Pensionist schon vor 30 Jahren begonnen. "Zuerst sollten es nur ein paar Wurzelsepp sein", erzählt seine Frau Ernestine, die gerade in die Werkstatt kommt, um ihren Mann zum Mittagessen zu holen. "Nach und nach ist er dann erst zum Schnitzen gekommen." Früher, als Zimmerer, so berichtet der Kunsthandwerker, sei er durch seine Arbeit viel unterwegs gewesen, habe bis zu 50 Dachstühle im Jahr gebaut. "Und jetzt untätig sein in der Pension? Wer rastet, der rostet", ist sich das Ehepaar einig.

Acht bis zwölf Stunden täglich.
Unter der Krone des alten Nussbaums im Innenhof hindurch und an unzählbar vielen Perchtenmasken und Wurzelfiguren vorbei, führt mich Alois Köck in seine eigene kleine Tischlerei, wo die groben Arbeiten verrichtet werden: der Zuschnitt, das Verleimen und das Fräsen. Und das Vervielfältigen. Besonders stolz nämlich ist der passionierte Hobbykegler auf seine Kopiermaschine: "In der Mitte wird eine Figur eingespannt", erklärt er, "links und rechts jeweils ein Holzblock, und so lassen sich Rohlinge ohne viel Zeit- und Kraftaufwand erzeugen."
Und auf die Frage, wie viele Stunden er täglich mit seinem Handwerk verbringt, sagt er knapp: "Acht bis zwölf. Und manchmal mehr. Die Figuren müssen fertig werden."

Lindenholz für 25 Jahre.

Und so entstehen neben den Heiligenabbildern und Jesuskreuzen, neben den Teufelsgeigenköpfen und Krampusmasken, neben Blumenkisten und hölzernen Weinschatullen unzählige andere detailliert ausgearbeitete Kunstwerke. Im Lager steht ein kniehoher Golfspieler neben einer winzigen Krippenfigur, eine Davidstatue neben einem Orang-Utan, ein Gartenzwerg neben einem Hirschgeweih.
Alois Köck ist aktiv. Holzvorrat, so sagt er, habe er für die nächsten 25 Jahre.
Auf dass er es aufarbeiten möge.

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