Anstalt für Genuss und Völlerei

Foto: Robert Perci
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Wenn der Präsident einer Firma, die sich auf die Entwicklung neuer Therapien für ZNS-Erkrankungen spezialisiert hat, und ein Ingenieurkonsulent für Wirtschaftsingenieurwesen auf einen jungen, ideenreichen Küchenchef treffen, der Respekt vor den zu verarbeitenden Produkten hat, dann heißt es: Mahlzeit im "wir:zhaus".

WOCHE: Wie haben Sie sich denn gefunden?
Manfred Windisch: Das ist eine lustige Geschichte. Robert (Perci) und ich haben schon immer gerne gekocht und Gäste bewirtet. Als das Gerücht die Runde machte, dass die Gewerbepensionisten eine Weihnachtsfeier planen, aber nicht wissen, von wem sie bewirtet werden sollen, haben wir spontan zugesagt.
Robert Perci: Da hat sich allerdings ein wenig Verzweiflung breitgemacht, weil wir nicht recht wussten, wie das Ganze ordentlich anzugehen ist.
Windisch: Dann haben wir von Benjamin Melcher gehört und hatten das große Glück, ihn für diesen Abend für uns gewinnen zu können. Daraus wurde dann eine fixe Idee: das "wir:zhaus".

Ein Blick in die Karte verrät: Ein "normales" Restaurant ist das hier nicht.
Windisch: Wir sind keine Fritteusen-Dompteure. Die Speisen und Getränke haben ein Konzept. Die Leute sollen einen Grund haben, zum Essen nach St. Radegund zu fahren. Es gibt keine Tiefkühlware. Unser Weine sind zudem österreichische Qualität. Und wir haben auch keine typischen Getränke in der Karte, denn wir legen Wert auf gesunde Säfte, soweit es geht direkt regional.
Benjamin Melcher: Es ist ein Mix aus der guten alten Küche und speziellen Komponenten. Ich habe meinen eigenen Stil in der Küche, ich setze nur auf regionale Produkte, die sich auch im unmittelbaren Raum beschaffen lassen. Vom Ei bis zum Kalbsrücken.

Warum ist das Regionale so wichtig?
Das Einfache kann doch jeder. Zum anderen habe ich großen Respekt vor den Produkten. Ich halte nichts von billiger Massenware, die einen langen Weg zurücklegen muss, nur um irgendwie auf dem Teller landen zu können.

Die Gastronomie ist, seien wir uns ehrlich, kein Honiglecken. Warum wird man noch Koch?
Ich mache es gerne. Und hier steht das leidenschaftliche Engagement vor dem Einzelnen, der sich über alle stellt. Das Team passt. Das ist wichtig. Jeder soll das Ganze von sich aus gerne machen, sonst funktioniert es nicht.

Neben der Karte und dem großen Weindepot bieten Sie auch viel Platz für Kulturprogramm. Reicht Ihnen die Gastro nicht?
Windisch: Das geht Hand in Hand. Wenn man schon den Körper erfreut, dann doch wohl auch den Geist. Mit unseren regelmäßigen musikalischen Kulturprogrammen versuchen wir auch, regionale Künstler einzubinden. Melcher: Und das kulinarische Programm passt sich diesen Abenden gut an.

Der Name des Restaurants ist ein interessantes Wortspiel.
Perci: Er soll klarmachen, dass im Haus sowohl der Wirt als auch der Gast zuhause ist.

Zum Unternehmen
Das "wir:zhaus. Anstalt für Genuss und Völlerei" eröffnete am 15. Jänner 2016. Insgesamt packen acht Mitarbeiter an. Firmenphilosophie: Das Streben nach Gesundheit und Lebensqualität.
Kontakt: Willersdorfer Straße 7, 8061 St. Radegund, 03132 40 444 40, willkommen@wirzhaus.at

Zum Unternehmer
Manfred Windisch wurde am 1. August 1970 in Wiener Neustadt geboren. Nach der Matura begann er das Studium der Biochemie und Physiologie. 1999 erfolgte die Gründung der JSW-Lifesciences, 2013 die des Unternehmens NeuroScios, das sich der Arzneimittelentwicklung widmet.
Robert Perci wurde am 19. Oktober 1977 in Bruck geboren. Nach der Matura an der HTL Ortwein für Hochbau begann er das Studium Wirtschaftsingenieurwesen Bauwesen an der Technischen Universität. 2012 gründete der Ingenieurkonsulent die Ziviltechnikerkanzlei DI Robert Perci.
Benjamin Melcher wurde am 28. November 1992 in Graz geboren. Nach seiner Lehre im 'Restaurant Rudolf' Graz und ersten Erfahrungen als Jungkoch, Küchenchef und Chef Entremetier arbeitete er auch auf Saison in Velden. Melcher ist Küchenchef im "wir:zhaus".

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