Gemeinde im Fokus: Die hohe Kunst der Stadtgestaltung

Am Ufer der Mur: Frohnleiten weiß, welches Potenzial junge und innovative Ideen haben. | Foto: worldcompetes.com
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Zwischen Graz und Bruck, eingebettet zwischen grünen Hügeln und der blauen Mur liegt sie: die 'Smart City' Frohnleiten. Mit dem Zuschlag des Förderprojekts des österreichischen Klima- und Energiefonds vom Bundesministerium für Technologie putzt sich die Stadt mit neuen technischen, kulturellen und wirtschaftlichen Innovationen heraus.

Neue Ziele

'Smart City' wird man nicht einfach – dazu wird man erwählt. Und Frohnleiten weiß um die Vorarbeit der hohen Standortqualität, die künftig noch weiter ausgebaut werden soll. Die Phase der Ideenfindung läuft, nächstes Jahr sollen sie auch spruchreif werden. Klimaregion, Energiemodellregion, Ressourcenträger, Mobilitätszentrum – die Liste der Errungenschaften, die die knapp 7.000 Einwohner bereits als bezeichnend für ihre Stadt nennen können, liest sich genauso lange wie jene der geplanten Neuschöpfungen. Dem Zentrum soll Leben eingehaucht werden. Mehr denn je, und das mithilfe der Frohnleitner selbst. Bürgermeister Johannes Wagner setzt auf die Entscheidungskraft der Einwohner und sieht der "spannenden Entwicklungsphase", wie er sagt, freudig entgegen. Dazu sind die Frohnleitner angehalten, aktiv an der Zukunftswerkstatt Bürgerbeteiligung teilzunehmen. Das wird Auswirkungen auf die Bevölkerungs- und Sozialstrukturen haben.

Mehr Besucher

Die Ausbauphase inkludiert, die Stadt auch für künftige Besucher und Touristen attraktiver zu machen. (Mehr) Rad-, Wander- und Sportwege und der neue Stadtführer mit einem 3D-Plan zählen zu den Schwerpunkten. Ein besonderes Zuckerl hat sich die Gemeinde mit den neuen 1-Euro-Gutscheinen ausgedacht: Die heimischen Wirte greifen zusammen und beweisen, was die Gastronomie vor Ort zu bieten hat.

Investitionen und Käufe

Mit den finanziellen Förderungsmitteln ist es der Stadt Frohnleiten möglich, in einen neuen Bau-Boom zu investieren. Allem voran ins Bildungswesen. Die Generalsanierung der Volksschule und der NMS sowie der Neubau der Musik- und Ganztagsschule bilden das neue Bildungszentrum. Bei diversen Workshops hatten die Schüler sogar die Möglichkeit, ihre Vorstellungen des zukunftsorientierten Frohnleitens miteinzubringen.
Ein Blick in den neuen 3D-Stadtführer verrät: Das ehemalige Bezirksgericht am Hauptplatz hat jede Menge zu erzählen. Seit dem 16. Jahrhundert ist es schon Teil des Stadtbildes, bis 1850 war es das Rathaus. Der wirtschaftliche Einbruch ab 1844 sorgte jedoch dafür, dass der Markt seine wichtige Position als Handelsumschlagplatz verlor und das damals neue Bezirksgericht zum Mittelpunkt des Amts- und Steuerbezirks wurde.
Gut drei Jahre lang stand das Bezirksgericht leer. Nun hat sich ein neuer Käufer gefunden. Das Unternehmen coop.unlimited mit Chef Christian Steinscherer will ab September einziehen und auch andere kreative Köpfe als Mieter mit ins Boot holen. Wie es heißt, sollen Büros, Praxen und Geschäfte sowie möglicherweise eine Passage für Leben sorgen. Der Gemeinderat hat den Kaufvertrag einstimmig beschlossen und will mit dem Verkaufserlös sogleich in Neues investieren.

Aha! Wussten Sie schon, dass ...

... "Freyleiten" 1276 von Graf Heinrich von Pfannberg gegründet wurde? Dass die ältesten Marktsiegel 1559 durch einen Brand vernichtet wurden? Dass die Befestigungsbauten u. a. vor den Belagerungen der Franzosen und der Türken schützten? Dass die Römerbrücke eines der wenigen Zeugnisse der römischen Ingenieursprojekte im gesamten Ostalpenraum ist?

Auf ein Wort, Herr Bürgermeister!

"Frohnleiten genießt mit seiner markanten Altstadtfront an der Mur besonderes Ansehen, und darauf dürfen wir auch stolz sein. Doch bei aller Wertschätzung dieser Qualitäten: Darauf allein können wir nicht aufbauen, wenn wir in einer Zeit rasanter Entwicklung vorne mit dabei sein wollen. Wer stillsteht, fällt zurück. Also schauen wir nach vorne. Wie soll Frohnleiten im Jahr 2025 aussehen? Welchen Platz kann es als kleine Stadt am Nordrand des Bezirkes in der boomenden Region rund um die Landeshauptstadt einnehmen? In einer Zukunftswerkstatt mit angeschlossener Umfrage sind wir derzeit daran, ein Leitbild zu erarbeiten. Im Rahmen des Projektes „Smart City“ wollen wir eine Vorreiterrolle in Sachen effizienter Energienutzung, fortschrittlicher Mobilitätslösungen und eines neuen Zusammenlebens zwischen Ökonomie und Ökologie entwickeln. Ich denke, Frohnleiten mit seinem erfrischend jungen und innovativen Team im Rathaus ist geradezu prädestiniert dazu, zukunftsorientierte Lösungen zu erarbeiten, die der Region neue Impulse geben. Das sind gewiss hochgesteckte Ziele, aber wir sind bereits mitten drin in diesem Prozess, und ich hoffe, dass dieser neue Schwung anhält. Denn schließlich wollen wir unseren Kindern eines Tages mehr übergeben als noch so schöne alte Häuser."

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