Hochwassergefahr in Thal und Gösting gebannt

Eine Begehung der baulichen Maßnahmen zum Hochwasserschutz veranschaulichte die umfangreichen Arbeiten.
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Bei der Eröffnung des Rückhaltebeckens präsentierte sich der Erlenbach in der Marktgemeinde Thal als romantisches Bächlein. Dass er auch anders kann, wissen die vom Hochwasser betroffenen Bewohner von Unterthal und Gösting. Nach menschlichem Ermessen ist diese Gefahr jetzt gebannt. Das Becken ist für ein 100-jährliches Hochwasserereignis gerüstet und bewies seine Schutzfunktion bereits beim heurigen Starkregen Mitte Mai.

Beim Jahrhundert-Hochwasser in den Jahren 1962 und 1965 ist das ganze Tal geschwommen, erinnern sich Bürger der knapp 2.400 Einwohner zählenden Gemeinde. . Schon damals wurden Überlegungen angestellt, die an finanziellen Mitteln und der Grundstücksablöse scheiterten. In großer Voraussicht haben frühere Kommunalpolitiker die erforderlichen Grundstücksflächen im Flächenwidmungsplan dem Hochwasserschutz vorbehalten. 2011 begann Bgm. a.D. Peter Schickhofer mit den Grundstücksablösen, 2014 erfolgte die Förderzusage, ein Jahr später der Spatenstich zu den Baumaßnahmen. Das Rückhaltebecken ist 250 Meter lang, 4.3 Meter hoch und hat ein Volumen von 31.650 Kubikmetern. Die Investitionskosten von 1,8 Millionen Euro werden zu 45 Prozent vom Bund und 40 Prozent vom Land gefördert. Den Rest tragen die Gemeinden Thal und Graz. Der Hochwasserschutz umfasst das Rückhaltebecken und einen 700 Meter langen Linearausbau im Siedlungsgebiet inklusive des Neubaus von zwei Brücken.

Neben der technischen Planung durch das Büro Bilek & Krischner wurde auf die ökologische Bedeutung Wert gelegt. „Der Erlenbach war zuvor in einem schlechten Zustand ohne Lebensgrundlage für Fische und Amphibien“, erklärt Ökologin Renate Simbeni bei der Begehung. Jetzt können sich im Bereich der Feuchtwiese beim Rückhaltebecken wieder Gras- und Wasserfrosch sowie Gelbbauchunken ansiedeln.

Zur Eröffnung des Rückhaltebeckens begrüßte Bgm. Matthias Brunner LR Johann Seitinger, BH Burkhard Thierrichter, den Grazer Stadtrat Günter Riegler, seine Amtsvorgänger die Altbürgermeister Hans-Peter Kellerer (1982-1989), Peter Urdl (1989-2008) und Peter Schickhofer (2008-2015), Vzbgm. Gerhild Langmann, GK Stefanie Hansmann sowie zahlreiche Gemeinderäte, Vereinsobleute und am Bau beteiligte Professionisten. Brunner dankte den Grundstücksbesitzern, ohne deren Entgegenkommen der Hochwasserschutz nicht gebaut hätte werden können. Den Segen erbat Pfarrer Karl Niederer, die musikalische Umrahmung kam vom MV Thal unter der Leitung von Kapellmeister Franz Wagner.

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