Verkehrschaos im Bezirk: Schnell reagiert, wenn’s passiert

Es sind Unfälle wie jener in der vergangenen Woche auf Höhe Seiersberg, die den Verkehr im gesamten Bezirk zum Erliegen bringen. | Foto: Rotes Kreuz
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Während sich der ein oder andere ob eines bevorstehenden Termins ärgert, im Stau stehen zu müssen, arbeiten im Hintergrund eine Menge Leute zusammen, um eine sichere Weiterfahrt für alle Verkehrsteilnehmer zu garantieren. Die Redaktionen der WOCHE GU-Nord und GU-Süd haben nachgefragt, wer wie zügig zwischen den Büros in Gratkorn und Kalsdorf reagiert, wenn was passiert.

Sperre zur Sicherheit

Neuester Stau-Aufreger aus der Serie "Im ganzen Bezirk geht nichts mehr": Vergangene Woche ereignete sich auf Höhe Shopping City Seiersberg ein Unfall mit einem LKW-Fahrer, der die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und gegen die Betonleitwand zur Gegenfahrbahn krachte, diese sogar durchschlug.
Die Folge: Stau in alle Richtungen. Bei einem Fall wie diesem kommt es rasch zur Sperre des Plabutschtunnels, denn sobald Rückstau entsteht, wird er aus Sicherheitsgründen – und damit keine Fahrer im Tunnel verweilen müssen – gesperrt. Wird der Rückstau immer länger, setzt die Kettenreaktion ein und es werden nach und nach die Gratkorntunnel I und II gesperrt.

Mithilfe bei Problemen

"Die Sperre ist Aufgabe der Tunnelwarte, der Streckendienst und die Autobahnmeisterei werden umgehend informiert. Dann wird alles abgesichert und Verkehrsprobleme werden gelöst", verrät Christian Schwab von der Autobahnmeisterei. Gemeint damit sind etwa die Einrichtung von Umleitungen, Hilfe bei Aufräumarbeiten oder die Organisation von Abschleppdiensten. Wie schnell die Asfinag vor dem Plabutsch sein kann, so Schwab, hängt davon ab, wo sie sich gerade befindet und ob sie schnell genug durchkommen kann.

Umfahren kann helfen

Dass Tunnelsperren und generell Verkehrsstaus in Graz-Umgebung zunehmen, verärgert Anrainer, Autofahrer und Pendler.
Lösungswege gebe es aber wenige, wie Kurt Fallast, Verkehrsexperte auf der TU Graz, anführt: "Man kann das Verkehrssystem ja nicht doppelt anlegen, es gibt eben nur die eine Autobahn. Im speziellen Fall des LKW-Unfalls muss man darüber hinaus berücksichtigen, dass sich der Unfall genau vor einem Feiertag zu einer Spitzenzeit ereignet hat." Zwar helfe im Normalfall das großräumige Umfahren von Staubereichen, "aber auch östlich der Mur in Richtung Fernitz sind die Straßen recht schnell verstopft".

Umstieg auf die Bahn

Von Gedankenspielen wie einer dritten Autobahnspur auf der A9 vom Schwarzlsee in Richtung Süden hält Fallast aber nichts. "Das, was an Kapazität vorhanden ist, wird aufgefüllt. Mehr Autospuren führen zu mehr Verkehr." Zwar verweist der Experte auch auf das viel größere Chaos, das in Wien tagtäglich herrscht, ergeben müsse man sich dem aufkommenden Verkehrswahnsinn in Graz-Umgebung aber nicht. "Die Chance liegt in der Nutzung des öffentlichen Verkehrs. Dazu muss aber auch die Infrastruktur weiter ausgebaut werden." Positiv erwähnt Fallast die großzügigen Park-and-Ride-Plätze in Kalsdorf und Werndorf, "es gibt aber noch Luft nach oben". Der Umstieg auf die Bahn sei mit Hinblick auf die Großbaustelle, die durch die Koralmbahn vor allem den Süden von Graz treffen wird, ohnehin anzuraten. "Es ist eine große Chance, man muss es den Autofahrern nur früh genug schmackhaft machen."

Es sind Unfälle wie jener in der vergangenen Woche auf Höhe Seiersberg, die den Verkehr im gesamten Bezirk zum Erliegen bringen. | Foto: Rotes Kreuz
Kurt Fallast: "Gerade im Hinblick auf den Koralmbahn-Ausbau wäre ein Umstieg auf die Bahn eine große Chance." | Foto: Fallast
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