Neues Schutzgebiet fürs Trinkwasser

Gehen in die Brunnenversuchsphase: Wasserverbandsobmann Johann Lendl und Geschäftsführer Dietmar Luttenberger
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  • hochgeladen von Alois Lipp

Es ist eines der letzten Gebiete, wo eine Errichtung der Brunnen für den Wasserverband Grazerfeld Südost noch möglich ist. Die Rede ist von den Murauen bei Thondorf. Genau dort werden nun sogenannte Versuchsbrunnen gebaut. Der Bescheid des Landes Steiermark dazu hat mit Ende März Rechtskraft erlangt. Der Baustart soll im Juni erfolgen. "Seit Beginn des Vorjahres gab es eine Variantenprüfung für potenzielle Standorte zum Brunnenbau", erklärt Geschäftsführer Dietmar Luttenberger. Über 7.000 Hausanschlüsse hat der Wasserverband zu versorgen. "100 Anschlüsse kommen jedes Jahr dazu", sagt Wasserverbandsobmann Johann Lendl. Um auch für die Zukunft die Wasserversorgung in diesem großen Gebiet sicherzustellen, ist nun die Errichtung eines Brunnenschutzgebietes geplant. Für den Bau der Brunnen wurden dort bereits Grundstücke angekauft. "Der Pumpversuch startet im Sommer und soll über zwei Monate gehen", berichtet Luttenberger.

Bedenken vs. Transparenz

Anhand der dort gewonnen Daten wird dann eruiert, welche Größe das Brunnenschutzgebiet haben wird. "Die Wasserversorgung brauchen wir selbst auch, aber uns ist ganz wichtig, dass das Schutzgebiet nicht über die Kanalstraße hinausgeht", gibt Gemüsebauer Manfred Nußbaum die Bedenken der Landwirte weiter. Ansonsten würde das Schutzgebiet in die dortigen Anbauflächen ragen, ein Gemüseanbau wäre nur mehr mit Einschränkungen möglich. Genau deshalb ist auch der Wasserverband gewillt, das Schutzgebiet nicht über die Kanalstraße zu führen. "Wir können nur auf unser bereits bestehendes Projekt in Kalsdorf verweisen. Uns ist wichtig, dass alles transparent und offen über die Bühne geht", so der Wasserverbandsgeschäftsführer. Sollte sich bei der Messung im Sommer herausstellen, dass die Schutzfläche über die Straße führt, will man die Fördermenge dementsprechend drosseln. Auch die Befürchtung, dass die permanente Entnahme zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels führt, wird vom Wasserverband entkräftet. "Auch das wird bei der Messung berücksichtigt. Alle Hausbrunnen-Besitzer werden informiert", betont Luttenberger. Damit sollte auch die Versorgung der Feldbrunnen auf den Gemüseäckern sichergestellt bleiben. Das Gesamtprojekt wird im Endausbau rund zwei Millionen Euro verschlingen. Auch aufgrund langfristiger Planungen wird Luttenberger nicht müde zu betonen, dass dies keinerlei Auswirkungen auf den Wasserpreis haben wird.

Gehen in die Brunnenversuchsphase: Wasserverbandsobmann Johann Lendl und Geschäftsführer Dietmar Luttenberger
Vorzeigeprojekt Kalsdorf: Dort gibt es bereits ein Brunnenschutzgebiet für die Trinkwasserversorgung.
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