Wie aus Schülern Lehrlinge werden

Die Schule ermöglicht den angehenden Lehrlingen die Kontaktaufnahme mit regionalen Unternehmern. | Foto: Markus Oberländer
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Welche Chancen habe ich am Arbeitsmarkt? Wie verläuft eigentlich ein Bewerbungsgespräch? Wie sieht der Alltag als Lehrling aus? An der Polytechnischen Schule Deutschfeistritz wurden vergangene Woche im Rahmen der "berufspraktischen Tage" Fragen rund um das Berufsleben direkt von regionalen Unternehmen beantwortet.

Zusammenarbeit
Neben der Vermittlung von Allgemeinbildung verfolgen polytechnische Schulen vorrangig das Ziel, Schüler in der Theorie, aber auch in der Praxis auf das Leben am Arbeitsmarkt vorzubereiten. Am besten funktioniere die frühzeitige Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft, sagt Direktorin Gabriela Steinscherer. Aus diesem Grund legt die PTS Deutschfeistritz bereits zu Schulbeginn den Unterrichtsschwerpunkt auf die Zukunft im Berufsalltag. Das beginnt mit dem Training des perfekten Bewerbungsschreibens und dem Üben von Bewerbungsgesprächen – vor der Kamera und nicht selten mit Firmenchefs aus der Umgebung, um eine möglichst reale Situation nachzuempfinden.

Lehrlingsausbilder
Ans Eingemachte ging es für die angehenden Lehrlinge an jenen zwei Tagen, an denen die Unternehmen in der Schule persönlich vorbeischauten. Getrennt nach den einzelnen Fachbereichen hatten die Schüler die Möglichkeit, mit Lehrlingsbeauftragten und -ausbildern ins Gespräch zu kommen. Dieses Jahr waren Energie Steiermark, AUVA, die Firmen Sappi, Andritz AG, Anton Paar, Mayr-Melnhof-Karton, Gaulhofer, Bipa, Wittwar, Spitzer, Kastner und Öhler, die Bauakademie und die Wirtschaftskammer für Tourismus sowie Blumen Krammer, Erich Handl und Klaus Fruhmann dabei. "Ziel ist es, den Schülern aufzuzeigen, welche Möglichkeiten sie haben, und mit den Firmen, in denen sie eine Lehre starten wollen, vorab in Kontakt zu kommen und Fragen zu stellen", sagt Roland Benischek, der die berufspraktischen Tage organisiert.

Vermittlungsquote
Umgekehrt haben die Unternehmen die Gelegenheit, sich vorzustellen, das Portfolio vorzulegen und zu erzählen, was sie sich von einem angehenden Lehrling erwarten und was sie im Gegensatz zu bieten haben. Mit Erfolg, wie die letzten Jahre zeigten: Denn die Vermittlungsquote der PTS-Schüler aus Deutschfeistritz liegt zwischen 80 und 100 Prozent. Jedes Jahr. Die Mehrheit der Schüler weiß bereits während der berufspraktischen Woche, welchen Weg sie einschlagen will; für die meisten liegt nach wie vor der traditionelle Handwerksberuf im Trend. Trotzdem sind sie nicht zu scheu, vor Ort nachzufragen, welche Zukunftsperspektiven die Branchen haben. Auch attraktive Jobaussichten im Bereich Handel sind bei den Jugendlichen gefragt. Damit Eltern ihre Kinder im zukünftigen Unternehmen gut aufgehoben wissen, bietet die Schule beim ersten Elternsprechtag zugleich eine Jobmesse, zu der die Gäste der berufspraktischen Tage kommen und befragt werden können.

Info:
Die WKO Steiermark verzeichnete im Vorjahr insgesamt 15.326 Lehrlinge (davon 10.300 männliche und 5.026 weibliche), die in 5.086 Lehrbetrieben ausgebildet wurden. Damit liegt die Steiermark hinter Oberösterreich, Wien und Niederösterreich. Mit einer Gesamtzahl von 19.904 konnten die meisten Lehrlinge (1. Lehrjahr) in der Grünen Mark im Jahr 2008 verzeichnet werden. Im Bezirksvergleich liegt 2016 Graz-Umgebung vorne: Von den 15.326 steirischen Lehrlingen sind 1.414 aus dem Grazer Umland. Das Schlusslicht bildet Murau.
Mit 33,8 Prozent kommen die meisten Lehrlinge aus polytechnischen Schulen. Männliche Lehrlinge starten am häufigsten eine Lehre in der Metalltechnik, die wenigsten wollen Zimmerer werden. Die meisten weiblichen Lehrlinge finden sich im Einzelhandel, die wenigsten wollen im Hotel- oder Gastgewerbe Fuß fassen.

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