Deckel auf und weg löst nicht das Müllproblem

Markus Windisch und sein Team vom Abfallwirtschaftsverband machen aufmerksam, dass Müll ein großes Potential an Wertstoffen hat.
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Mit dem Konsum steigt auch der Müll. Vor 50 Jahren hielt eine Schultasche acht Klassen lang, war kein Kugelschreiber in Plastik verpackt, Biomüll landete auf dem Kompost und Kindersachen wurden an jüngere Geschwister vererbt. Zumindest hier erfolgt bereits ein Umdenken, Flohmärkte für Baby-und Kinderbekleidung boomen. Auch im Sammeln von Altpapier und Glas gehören die Österreicher zu den Weltmeistern. Probleme aber bereiten Fehlwürfe im Restmüll und der Biotonne.

Über acht Millionen kg Biomüll fallen jährlich im Bezirk an.

Mit 57 kg pro Einwohner liegt dieser Wert hinter dem Restmüll (93 kg pro Einwohner), dem Altpapier (79 kg) und den Verpackungen (61 kg) an vierter Stelle. Bio- und Restmüll zählen auch zu den Problemfeldern des Abfallwirtschaftsverbandes Graz-Umgebung (AWV GU). In der Anonymität von Mehrparteienhäusern wird im Durchschnitt weniger sorgfältig getrennt, als in Einfamilienhäusern. Neben Nachlässigkeit sorgen auch „kompostierbare“ Plastiksackerln für Verwirrung. Selbst Sackerl aus Mais- und Kartoffelstärke brauchen bis zu zwei Jahre, um abgebaut zu werden. Das Problem liegt in der Aussortierung, wo in der Menge nicht zwischen guten und schlechten Sackerln unterschieden werden kann. Bioabfall wird überwiegend zu Komposterde, Plastik muss dabei aufwendig aussortiert werden.

Eierschalen, Apfelbutzen, Teebeutel

Biomüll kommt am besten wie er ist in die Biotonne. Wer es bequemer will, greift zu 8-Liter-Säcken aus kompostierbarem Recyclingpapier. Katzenstreu gehört wie Knochen in den Restmüll, Kaffeesud in die Biotonne, Kondome in die Restmülltonne und nicht ins WC. Das Abfall-ABC macht Mülltrennung leicht. Unter www.awv.steiermark.at ist aufgelistet, was wo entsorgt gehört. In gedruckter Form gibt es die Fibel kostenlos beim AWV (0316 / 68 00 40) und in vielen Gemeindeämtern.

Der AWV mit Sitz in Seiersberg-Pirka unterstützt die Gemeinden bei abfallrelevanten Themen. „Wir wollen niemanden bevormunden. Wir verstehen uns als Dienstleister einer nachhaltigen Abfallwirtschaft, die höchsten Ansprüchen des Ressourcen- und Umweltschutzes gerecht werden will“, sagt AWV-Obmann Bgm. Markus Windisch. Durch Bewusstseinsbildung und der Aufklärungsarbeit der Abfallberater soll die Menge an Müll reduziert und durch richtige Trennung Abfall als Wertstoff in einen Stoffkreislauf wieder eingebunden werden.

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