Babys, Liebe und Kritik - Graz persönlich mit Calim

Wenn Calim die Gitarre in der Ecke stehen lässt, dann tobt er sich am Klavier aus, wie hier im „Capperi“. | Foto: geopho.com
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Ach, den Calim meint’s ihr!“, ruft uns die Kellnerin im „Capperi“ entgegen. Christoph Reicho alias Calim – der seinen Spitznamen der Comicfigur Calimero verdankt („das war wegen meiner Haare“) – ist in der Trattoria in der Grazer Mariahilferstraße kein Unbekannter. „Das ist mein absolutes Lieblingslokal“, erzählt uns der italophile Künstler, als er wenig später eintrifft und von der Kellnerin herzlich empfangen wird. „Der Ort ist wunderbar, um abzuschalten und das Leben zu genießen.“

Alles ist zu wenig
Dabei steht Abschalten beim 31-jährigen Grazer momentan nicht am Programm. Gerade hat er sein neues Album „Alles ist zu wenig“ herausgebracht und gleichzeitig seinen Debütroman „Schlaraffenland“ veröffentlicht (Release-Party diesen Samstag im Café Stockwerk). „Ich bin sehr happy, dass ich beides gemacht habe, aber man geht schon an seine Grenzen bei zwei so großen Kreativprojekten“, resümiert Calim, dem die kreative Ader bereits mit in die Wiege gelegt wurde. So hat er wohl vom Vater, einem Kindermusicalkomponisten, die Liebe zur Musik, und von der Mutter, einer Germanistin, die Liebe zur Schriftstellerei geerbt.

Was ist schon genug
Calims Kindheit war schön und behütet, und vielleicht laden seine Songtexte sowie sein Buch genau deswegen zum bewussten Hinterfragen ein. Der Roman „Schlaraffenland“ handelt etwa von drei Jugendlichen, die in der europäischen Wohlstandsgesellschaft aufwachsen und versuchen, ihren Weg zu finden: „Wir leben im Land der 1.000 Möglichkeiten, wo der Honig in den Bächen fließt und wissen es nicht zu schätzen“, meint der Autor nachdenklich. „Mir geht es darum, eine Message rüberzubringen, egal, ob in Sachen Liebe oder Gesellschaftskritik.“ Die zentrale Problemstellung seines schriftstellerischen Debüts, welches wiederum die Texte zu seinem Album beeinflusst hat, fasst er so zusammen: „Wir wissen weder, was wir wollen, noch was wir haben, und alles, was wir haben, wollen wir nicht mehr.“ Doch Calim weiß, was er will. Schreiben, musizieren und bald in einer weiteren Rolle aufgehen: „Meine Frau und ich erwarten im Sommer unser erstes Kind. Sie scherzt schon über das ‚Jahr der Babys‘, weil neben meinen zwei Projekten bringt sie auch ein neues Kabarettstück heraus.“ Was dem vielseitigen Künstler – Calim ist nicht nur Sänger, Songwriter und Autor, er war auch Rapper, Kulturmanager und ist ausgebildeter Journalist – bei der Bewältigung all dieser neuen Projekte helfen wird, ist seine positive Einstellung zum Thema Nervosität: „Ich bin immer noch nervös vor Auftritten, wie dem am Samstag, aber das ist doch schön. Dieses Kribbeln im Bauch gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein.“

Steckbrief
Name: Christoph Reicho
Geboren am 29. 6. 1984 in Graz.
Hat „Journalismus und Unternehmenskommunikation“ an der FH Joanneum in Graz studiert.
Ist mit Sigrid Spörk verheiratet, erwarten bald ihr erstes Kind.
War im Kulturmanagement tätig.
Diskographie: Feine Gutetagmusik (2008), Discoschnupfen & Tanzfieber (2009), Liebes Leben! (2011), Alles ist zu wenig (2016)
Spielt Gitarre, Ukulele und etwas Klavier.
Release-Party: Sein neues Album „Alles ist zu wenig“ sowie seinen Debütroman „Schlaraffenland“ präsentiert Calim am 20. Februar in Graz im Café Stockwerk um 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr.

WOCHE-Wordrap
Das Verrückteste, was ich je getan habe ...
... war in Italien zu heiraten – anderes Land, andere bürokratische Strukturen. Darüber könnte ich ein eigenes Buch schreiben.
Meine Kindheit war ...
...wunschlos glücklich.
Unter der Dusche singe ich ...
... gerne unmelodiöse Songinterpretationen, es ist eher ein Grölen.
Wäre ich ein Lied ...
... wäre ich ein Bob-Dylan-Song.
Von meinen Eltern habe ich gelernt ...
... authentisch zu sein.
Ein für mich prägendes Buch ...
... war Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“.
Auf der Bühne zu stehen ist ...
... eine Kombination aus Anspannung und großer Freude.

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