Christian Maier - Gold mit Monika Martin

Christian Maier bei der Goldverleihung mit Monika Martin (26.11.2016) | Foto: Christian Maier
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  • Christian Maier bei der Goldverleihung mit Monika Martin (26.11.2016)
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Die CD "Mit dir" von Monika Martin wurde mit Gold ausgezeichnet. Für seine Mitarbeit als Arrangeur überreichte die Schlagersängerin Christian Maier nun die Goldene Schallplatte. "Er ist ein ganz lieber Musikkollege, der mich von Anfang an begleitet und in seinem Studio in Mühldorf europaweit Musik macht", stellte sie ihn dieses Jahr bei einem Konzert in Leitersdorf vor.
Die Wände seines Tonstudios sind voll mit Auszeichnungen, doch für die Goldene von Monika Martin hat er einen Ehrenplatz gefunden. "Aber bei der nächsten Goldenen muss ich ausbauen", lacht er.
Wenn man ihn trifft, beginnt man zu verstehen, warum die Größen der Musikwelt den Weg zu ihm nach Mühldorf bei Feldbach finden: neben der modernen technischen Ausstattung ist es der Mensch Christian Maier, der den Künstlern ein sehr feinfühliger Partner in ihrem musikalischen Schaffensprozess ist.

Wie hat deine Zusammenarbeit mit Monika Martin begonnen?

Als ich sie kennen lernte, hat sie als Lehrerin gearbeitet. Sie kam auf Empfehlung zu mir und hatte einige Demos mit, darunter auch das Lied "La Luna blu", das wir dann zusammen ausgearbeitet haben. Das Studio Koch in Lienz und Walter Widemair zeigten Interesse und wollten das Lied haben. Ich habe damals das Grundarrangement gemacht und Walter Widemair dann das weitere Arrangement im Studio Koch. Die Single hatte sehr großen Erfolg und in der Folge entstand die erste Longplay, die auch "La Luna blu" beinhaltete.
Monika Martin bekam damals einen Plattenvertrag bei Koch (Universal), wo sie viele Jahre blieb. Nun ist sie ja mit neuem, frischen Wind bei Telamo, wo wieder sehr spezifisch mit ihr gearbeitet wird. Als freier Produzent kann ich für alle tätig sein, sodass sich unsere Zusammenarbeit auch weiterhin fortsetzt.

Was zeichnet für dich die Zusammenarbeit mit Monika Martin aus?

Monika Martin ist in ihrer Arbeit sehr genau und sehr zielstrebig. Sie checkt immer alle Details ab und weiß, was sie will. Menschlich ist sie gerecht und sie wird nie jemanden vergessen, der sie bei ihrer Laufbahn unterstützt hat. In der Zusammenarbeit ist sie wunderbar verläßlich, das macht das Arbeiten mit ihr sehr angenehm. Sie ist auch ein ausgesprochen sensibler Mensch.
Über die Jahre ist neben der Arbeit eine schöne Freundschaft zwischen uns gewachsen.

Wie entsteht aus einer Idee, die Monika Martin hat, das fertige Lied?

Sie kommt mit dieser Idee zu mir oder in ein anderes Studio. Ich entwerfe dann mit ihr zu 70-80 % das Gerüst. In weiterer Folge werden Spezialisten eingebunden, z.B. ein Gitarrist, weil ich nicht Gitarre spiele. Dann bekomme ich das per Mail zurück, kann das Stück komplettieren und die besten Spuren herausholen. Oft arbeiten mehrere Musiker und Arrangeure zusammen: jeder hat andere Ideen und bringt diese ein. Durch die Digitaltechnik kann man sich heutzutage gut austauschen, z.B. werden Songs in ein Studio in Berlin und zurück geschickt.
Durch mein ICON Mischpult bin ich direkt kompatibel mit Markus Musshauser bei Koch Universal, der das gleiche Equipment hat. Dieses Pult hat ca. 200 Orchesterspuren, sodass ich für alle großen Projekte wie die von Monika Martin, die ja oft Streichorchester dabei hat, gerüstet bin.
Monika Martin sagt dann, was ihr jeweils am besten gefällt. Und so entsteht nach und nach der Song, der die guten Ideen verschiedener Profis zum bestmöglichen Ergebnis vereint.

Wer entscheidet letztendlich, welche Version veröffentlicht wird?

Häufig entscheiden Künstler und Produzent gemeinsam. Es gab aber auch schon Situationen, in denen Monika Martin sich gegen den Rat anderer entschieden und gerade dann Erfolg gehabt hat.
Heutzutage traut sich keiner mehr vorherzusagen, was nun wirklich von Erfolg gekrönt sein wird: im Endeffekt entscheidet ja das Publikum, ob ihm etwas gefällt und ein Lied dadurch erfolgreich wird.

Woran liegt es deiner Meinung nach, wenn ein Künstler Erfolg hat?

Am wichtigsten sind in meinen Augen die Persönlichkeit, die Authentizität und die Aura eines Künstlers. Individualität und Flair spielen eine große Rolle. All das ist z.B. bei Monika Martin extrem ausgeprägt. Auf der Bühne ist sie natürlich, improvisiert auch schon mal oder bringt einen "Schmäh". Das Publikum merkt es, ob etwas echt ist, und wird immer wieder gerne Live-Konzerte von Monika Martin besuchen, weil es von ihrer Ausstrahlung fasziniert ist.
Es gibt in Österreich nur wenige Künstler, die diese Magie besitzen, die Menschen so zu verzaubern und zu fesseln, dass sie nach einem Konzert sagen:"Das ist unvergesslich!"
Auch Franz Griesbacher von den "Paldauern" gehört dazu: wenn er nur in ein Mikrofon spricht, wird es ruhig im Saal. Walter Reischl ist einfach ein optimaler Leadsänger aufgrund seiner Ausstrahlung, wenn er die Bühne betritt. Auch bei Christa Fartek spüre ich das.
Und natürlich bei Andreas Gabalier.
All diese Künstler haben aus ihrem enormen Talent etwas geformt, das man an ihrer Persönlichkeit und Aura einfach spürt, wenn man ihnen begegnet und sie auf der Bühne erlebt.
Wichtig ist natürlich auch, dass ein Künstler zu den Liedern passen muss, die er singt.

An deiner Wand sehe ich auch Auszeichnungen aus deiner Zusammenarbeit mit Andreas Gabalier.

Bernd Pratter schickte ihn damals mit einer Demo zu mir. Ich habe dann seine ersten Lieder hier aufgenommen und produziert, u.a. "Steirerland". Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir einen Kaffee trinken waren und er zu mir sagte:"Christian, ich bringe dir die Goldene!"
Nun, da oben an der Wand hängt "Da komm ich her" - er brachte mir damit Gold und 3-fach Platin.
Da ich damals aus gesundheitlichen Gründen etwas zurückstecken musste, habe ich ihn mit den bereits fertigen Titeln zu Franz Wolf, der damals neben Toni Kellner in der A&R-Abteilung von Koch Universal arbeitete, geschickt, wo die CD dann fertig produziert wurde.
Andreas Gabalier passt genau zu seinen Liedern, die er auch selbst schreibt, er steht voll und ganz hinter seiner Musik und geht authentisch seinen Weg.

Wie ist eigentlich deine eigene Karriere verlaufen?

Schon als Bub habe ich Klavier gespielt und habe dann eine Ausbildung zum Musiklehrer gemacht. Als ich in diesem Beruf gearbeitet habe, wurde mir aber bald klar, dass das nicht meine Berufung ist. Es war mir zu trocken, ich wollte lieber in der Praxis Musik machen.
Mir sind die Begegnungen mit vielen Menschen "zugefallen", die für meinen Weg und Werdegang wichtig waren. Dafür bin ich sehr dankbar.
In München habe ich beim dortigen Studio Koch gearbeitet, das es heute nicht mehr gibt. Das war für mich eine sehr prägende Zeit. Damals war Franz Selb in diesem Studio in München, auch mit Sepp Schönleitner und Alfons Weindorf habe ich dort gearbeitet.
Viel gelernt im professionellen Bereich habe ich auch von Franz Griesbacher. Er suchte damals in einem Wettbewerb einen Arrangeur und meine Arbeit fiel ihm auf. Daraus entstand dann eine gemeinsae Produktionsfirma, die wir 12 Jahre lang erfolgreich führten.
In dieser Zeit habe ich auch viele renommierte Künstler, Komponisten und Produzenten kennen gelernt, z.B. Ralph Siegel und Jean Frankfurter.
Da Franz Griesbacher dann wenig Zeit hatte, habe ich alleine weitergemacht. Als freier Produzent hatte ich mehr Möglichkeiten, ich konnte mich freier entfalten und auch expandieren. Seit zehn Jahren bin ich jetzt Einzelunternehmer, habe aber immer wieder freie Mitarbeiter, zur Zeit Arno Ganzer, der vor allem in meinem zweiten Studio in Leibnitz arbeitet.
In den letzten Jahren wuchs meine Klientel um weitere ca. 50 Künstler und Bands, sodass ich sehe, dass die Selbständigkeit als Einzelunternehmer damals die richtige Entscheidung war. Ich bin stolz, dass ich dadurch mein beruflichen Weg unabhängig so gehen konnte, wie ich ihn mir erträumte.

Mit welchen Künstlern arbeitest du?

Neben Monika Martin u.a. mit den Paldauern, Oliver Haidt, Waterloo, Steirerbluat, Marc Pircher, aber auch vielen anderen. Einiges an Information dazu findet man auch auf meiner Homepage.
Ich kann sagen, dass ich mit den erfolgreichsten Leuten in Österreich gearbeitet habe und arbeite - und dafür bin ich sehr dankbar.

Welche Genres deckst du mit deiner Arbeit ab?

Ich bin auf dem musikalischen Sektor hauptsächlich von Klassik bis Schlager tätig, mache aber z.B. auch Dancefloor oder Techno, aber nicht schwerpunktmäßig.
In der Schlagermusik sind Feingefühl und Gespür besonders wichtig, weil es da nicht nur um Technik und Elektronik geht, sondern um jede Note, jeden Ton, den man spielt, den man fühlt und entwirft. Emotionen spielen eine bedeutende Rolle - speziell eben auch bei Monika Martin, die ja sehr viele Balladen und Mid Tempo Songs hat.

Wann bist du mit einem Album glücklich?

Für mich ist es natürlich wichtig, dass der Künstler zufrieden ist, und selbstverständlich ist es toll, wenn ein Album beim Publikum gut ankommt.
Meine Arbeit soll eine Symbiose zwischen dem Künstler und mir sein, bevor das Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit dann "nach außen", also in die Öffentlichkeit, geht. Ich lege Wert darauf, dass die Künstler und Bands ihre Ideen einbringen.

Wie siehst du deine Position als freier Produzent?

So, wie ich heute arbeite, bin ich als Musiker und Künstler sehr flexibel. Ich arbeite als Arrangeur, als Pianist, als Komponist, als Tontechniker (speziell Mischen und Mastern - da bin ich auch beim "Feinschliff" der Aufnahmen von Monika Martin immer dabei) sowie als Produzent. Ich fühle mich damit sehr wohl, weil durch die Selbständigkeit neue und andere Wege in der internationalen Zusammenarbeit möglich sind. Dieses offene Arbeiten bereitet mir viel Freude.

Konntest du im Lauf der Jahre Veränderungen in der Musikbranche mitverfolgen?

Heutzutage haben die freien Produzenten oft mehr Arbeit als die Plattenfirmen, weil sie den Künstlern die Freiheit der eigenen Entscheidung und Entwicklung lassen. Plattenfirmen arbeiten oft mit mehr Kalkül, um bestimmte Künstler ungestört von anderen Interpreten aufzubauen. In den letzten Jahren hat sich da im moralischen Sinn leider einiges nicht so schön entwickelt. Es gibt - oft ähnlich wie in der Politik - viel Populismus und viel Show, während der Künstler mit seinem Können oft zu wenig zählt.
Werbung und Geld spielen im Musikgeschäft natürlich auch eine große Rolle. Wenn jemand eine Werbeeinschaltung bei einem großen Fernsehsender macht oder dort ein Video gesendet wird, dann wirkt sich das sehr lukrativ auf die Verkaufszahlen aus, während eine Verbreitung über soziale Medien keinen so großen Effekt hat.
Oft werden in der Musikbranche unfaire Verträge mit Künstlern gemacht: das gefällt mir nicht und daher mache ich das auch nicht. Wenn ein Künstler mit meiner Arbeit zufrieden war, kommt er ohnedies gerne wieder zu mir ins Studio.
In der Musikbranche ist nicht immer alles Gold, was glänzt, und manche Versprechen, die man Künstlern machte, haben sich nicht erfüllt. Daher ist es umso wichtiger, dass Künstler sich auf sich selbst verlassen. Franz Griesbacher ist ein gutes Beispiel dafür, aber ebenso Monika Martin.
Nur so kann man in die Eigenverantwortlichkeit für die eigene Arbeit kommen.

Deine Tochter Corinna hatte vor kurzem ihren ersten Auftritt als Newcomerin. Wie hast du dich dabei gefühlt?

Ich war sehr aufgeregt, weil man mir ja vorher nichts Genaues verraten hat. Christa Fartek hat den Auftritt zusammen mit meiner Tochter als Überraschung für mich vorbereitet. Ich bin sehr stolz, wie hervorragend Corinna das bewältigt hat!

Du hast große Erfolge und hast mir heute von bereichernden Begegnungen mit Menschen in deinem Leben erzählt. Gibt es für dich eine Essenz?

Das Leben besteht aus Energien und gleiche Energien ziehen einander an. Jeder profitiert von einer Begegnung, egal, ob im Privat- oder Berufsleben: man nimmt immer etwas Gutes mit - entweder etwas wirklich Schönes oder etwas, woraus man lernt, wie man es das nächste Mal besser macht.
Ich konnte auch meine eigene Persönlichkeit aufbauen und entwickeln sowie meine Erfahrung und Emotionen in meine Arbeit einbringen. Mir hätte nichts Besseres passieren können: ich mache genau das, was mir Freude bereitet, und ich bin motiviert für meine weitere Arbeit.
Ich gönne jedem Menschen Glück und Erfolg auf Erden! Neid, Hass und Gier zerfressen die Menschen und machen sie krank. Wenn diese Komponenten wegfallen, dann ist man glücklicher auf dieser Welt.
Ist man jung, will man alles erobern. Was kostet die Welt? Irgendwann erkennt man aber, dass alles nichts wert ist ohne Gesundheit und anderes, das zum Glück beiträgt. Ich sehe heute viel klarer, was wichtig ist: die Natur, Wandern, ganz besonders Partnerschaft, Familie... Ich habe auch gelernt zu sagen:"Das ist mein Weg!"
Man findet sein eigenes Glück, wenn man sich selbst nicht immer ganz so wichtig nimmt. Erfolge soll man genießen und feiern. Aber dann gehe ich weiter, dann arbeite ich weiter. Wer weiß, was noch alles kommt im Leben?

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