Der Ghost Walk sorgt für Gänsehaut

Foto: victory
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Kühl und stockfinster ist es am linken Murufer – Mond steht in dieser Nacht keiner am Himmel. Passende Stimmung für einen schaurig-schönen Spaziergang durch die Grazer Altstadt. Ganz in schwarz, mit langem Mantel, Filzhut, Lederhandschuhen und Gehstock mit Laterne wartet Josef Tschida in der nächtlichen Neutorgasse. Er wartet auf gänsehautresistentes Publikum für seinen Ghost Walk. Pünktlich zum 20 Uhr-Glockenschlag steht Tschida als mittelalterlicher Geschichtenerzähler an der Franziskanerkirche und begrüßt auf seine ganz spezielle, schaurig-humorvolle Weise die rund 20 anwesenden Gäste.

Seit Sommer 2000 wandert Josef Tschida durch das nächtliche Graz und gibt spannende, schaurige und vor allem auch lustige Geschichten zu diversen Orten in der Altstadt zum Besten. Alle paar Jahre wird das Programm geändert, werden andere Orte besucht und neue Gruselgeschichten erzählt. Bald ist es wieder soweit und die Tour wird verändert, erzählt er.

Das erste Dramolett ist beendet, zwischen zehn und 20 Minuten dauert jede Erzählung, dann huscht der mittelalterliche Stadtführer wortlos weiter, durch dunkle, enge Gassen, bis zum nächsten Schauplatz eines barocken Verbrechens. Die Gäste scharen sich um ihn, lauschen seinen Erzählungen. Mit Inbrunst schmettert er immer wieder Sätze in die Gassen, wo sie laut von den Wänden zurückhallen. Dann wieder leise, fast flüsternd animiert er das Publikum zum genauen Zuhören, um den einen oder anderen unvermittelt anzusprechen.

Am Anfang waren es ein paar Seniorinnen, die den Ghost Walk besuchten, nach drei Jahren kamen dann Studenten dazu, heute ist das Publikum bunt gemischt, selbst deutsche Touristen lassen sich das Spektakel nicht entgehen. Auch wenn diese dann ab und an im Publikum nachfragen müssen, was der schwarze Mann denn gerade gesagt hätte.

Weiter geht es durch die Nacht. Winter ist die beste Zeit für den Ghost Walk, es wird früh finster, es ist ruhig – einfach die ideale Stimmung. „Es geht darum, sich selbst in das Jahr 18-irgendwas zu transportieren“, erzählt Tschida. Dafür wälzt er Bücher über die Grazer Geschichte, versucht, sich in diese Zeit zu versetzen, um authentisch auftreten zu können. „Ich bin kein Netter“, zumindest während des Ghost Walks. Viel mehr ist er gruseliger Erzähler, voll schwarzem Humor.

Nach rund eineinhalb Stunden ist das Spektakel zu Ende, das Publikum applaudiert, die Show ist gelungen.

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