Café Graz von Rudi Hinterleitner

Ein Leben zwischen Sturm und Schilcher

Evelyn Merc "ordiniert" seit Jahren in der Grazer Vinothek "Klapotetz".

Am heutigen Mittwoch wird der Junker 2021 offiziell präsentiert. Da beginnt die neue Weinsaison. Und eine ist mittendrin – Evelyn Merc, verheiratet, eine Tochter. Sie "lebt" in ihrer Vinothek "Klapotetz" im Generalihof. Und sie ist eine, die in ihrer Branche Gewicht hat.
Geboren im Heimschuh, war sie schon zu Kindesbeinen mit der Frau Mama beim Weinlesen dabei. Ihr Gastro-Weg begann in der "Tourismus-Schmiede" Bad Gleichenberg, dann ging es auf den Arlberg, nach Salzburg, dort absolvierte sie auch die Sommelier-Ausbildung, jobbte dazwischen als Restaurantleiterin bei "Do&Co", ehe sie wieder nach Graz heimkehrte. Zunächst ins "Klapotetz", dann für die Weinbauern Polz im "Steirer". Und vor etwas mehr als sechs Jahren übernahm sie gemeinsam mit Winzer Hannes Dreisiebner endgültig das "Klapotetz", um dieses in eine "Wein-Insel", garniert mit steirischen Schmankerln, zu verwandeln.

Erster Wein-Bote

Ihr Klientel ist aber handverlesen, von Landesräten bis zu "Desperados", aber alle finden, ob betucht oder nicht, ein Platzerl. 120 verschiedene Weine hat sie im Programm. Und jetzt kommt der Junker. "Das ist der erste Bote des neuen Weines, frisch und resch“, so Evi. "Ab 1. Dezember werden Welsch und Sturm abgefüllt, ab 3. Jänner dann alle anderen Sorten. Und den neuen Wein gibt es dann ab 1.März." Das nimmt man genau, denn es gibt Normen für die Qualität einzuhalten. Während der Sturm schon seit Jahrhunderten im Programm ist, wurde der Junker erst vor rund 25 Jahren "erfunden." Eine steirische Rarität, nach der DAC-Richtlinie, handgelesen.
Und was darf man sich nun von der Ernte erwarten? „Es werden tolle Weine herauskommen. Jeder wird seine Erwartungen erfüllt sehen. Welche Sorte auch immer. Einfach kosten. Wein pur, von uns daheim.“ Daher: Wo Evi "ordiniert", ist die Steiermark drinnen. In allen Produkten – also dann, Prost!