Eine Frau, die mehr als nähen kann
Grazerin entwickelt neues Upcycling Label

Hat sich bei ihr zu Hause eingerichtet: Maike Vergin-Letmaier. | Foto: Foto Jörgler
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Durch die Krise hat sie Zeit und Mut gefunden, ihr ,Herzensding' in die Hand zu nehmen: Maike Vergin-Letmaier hat mit "Maline Stoffmetamorphose" ein neues Upcycling Label entwickelt.

GRAZ. Es war ein Stich nach dem anderen: Seit Juni 2021 entwirft und fertigt Maike Vergin-Letmaier mit ihrem Label "Maline Stoffmetamorphose" Taschen und nachhaltige Accessoires aus Altkleidern, ausrangierten Textilien und anderen gebrauchten Materialien:

"Ich habe mir zuerst gedacht, es ist so etwas wie eine Midlife Crisis. Aber das Leben ist ja nicht endlos. Entweder man macht jetzt wirklich das, was man will, oder man macht, was man macht."

Jedes Stück ein Unikat mit "Vorleben": Die Stoffe sind im Kreislauf.  | Foto: Foto Jörgler
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Wahlgrazerin im Wandel

Die Gründung eines Grazer Upcycling-Labels ist über Umwege entstanden: Nach Studien in Geschichte, Russisch und Biologie hat sie eine Zeit lang beim Roten Kreuz als Länderreferentin für Ex-Sowjetunion-Länder gearbeitet. Dann hat sie ihren Mann, einen Grazer, kennengelernt. Nach der Geburt des zweiten Kindes sind die beiden nach Graz gezogen. Es folgte eine Ausbildung zur Entspannungstrainerin, zur Kräuterpädagogin und zur Gesundheitstrainerin, um administrativ in der Arztpraxis ihres Mannes mitzuarbeiten. Das hat sie aber auf Dauer nicht erfüllt: "Im Grunde wollte ich schon immer kreativ und mit der Hand arbeiten und weg von Kopf- und Computerarbeit. Dazu kommt: Ich habe schon immer gern für Kinder genäht. Mit Corona habe ich dann begonnen, Stoffmasken zu nähen – ohne Gewinnorientierung. Das hat mir total Spaß gemacht. Zeitgleich ist meine Mutter in Deutschland krank geworden. Ihr Keller war überbordend voll mit Altkleidern und Stoffresten, auf die ich plötzlich zugreifen konnte. Das traf sich gut: Es ist mein absolutes Herzensding, Ressourcen wieder in den Kreislauf zu bringen. Mein Wunsch nach wertschöpfender und wertschätzender Arbeit war so groß, dass ich mir dachte: ,Ich probier' es jetzt einfach.'"

Materialien in den Kreislauf zurückzuholen, das ist es, was für sie zählt: Stoffe erleben bei Maike Vergin-Letmaier eine neue Geburtsstunde. | Foto: Foto Jörgler
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Homeoffice der anderen Art

In der Galerie im ersten Stock ihres Wohnhauses in Graz-Ragnitz schneidert die Mutter von zwei Kindern (13 und 16) jetzt nach Herzenslust. Sie sitzt dort an zwei Tischen mit zwei Nähmaschinen zwischen mehreren Regalen mit Altkleidern und Stoffresten. "Meine Kinder sind sehr genervt, wenn die Nähmaschinen sehr laut sind. Gerade in den Sommerferien war das ,unmöglich', wenn ich vor 11 Uhr ,morgens' zu nähen begonnen habe."

Neues Leben einhauchen

Ob Bettwäsche, Knopf, Gürtel oder Omas alte Spitzentischwäsche – alles wird zu Taschen aller Art, Kosmetiktäschchen, Brillenetuis und vielem mehr verarbeitet.

"Ich versuche, so gut es geht, wirklich Altkleider oder zerrissene Textilien, Bettwäsche, die niemand mehr nimmt, zu verwenden. Auch aus kaputten Dingen mache ich Neues: Knöpfe oder Schnallen von alten Gürteln sind bei mir immer willkommen."

Auch über Material-Spenden ist sie froh – oder über die Möglichkeit, ihre Produkte an Grazer Standorten weiterzuverkaufen. Der Großteil ihrer Produkte ist derzeit über ihren Onlineshop zu kaufen oder im Hofladen des Aschacherhofs in Ries – auch via "Click & Collect" nach vorheriger Absprache. Hinweise nimmt Vergin-Letmaier per E-Mail entgegen unter kontakt@malinestoffmetamorphose.at

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