Junges Graz
Mit vierzehn Jahren den Klimawandel bekämpfen

Klimaaktivismus als junge Bewegung: die 14-jährige Schülerin Louisa Obenaus engagiert sich seit einem Jahr bei Fridays for Future. | Foto: Fridays for Future Graz
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  • Klimaaktivismus als junge Bewegung: die 14-jährige Schülerin Louisa Obenaus engagiert sich seit einem Jahr bei Fridays for Future.
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Louisa Obenaus ist Schülerin und Klimaaktivistin bei Fridays for Future. MeinBezirk.at hat mit der 14-Jährigen über ihre Beteiligung an der Klimabewegung, wie sie als Aktivistin wahrgenommen wird und ihre Hoffnungen für die Zukunft gesprochen.

GRAZ. Die Klimabewegung ist eine junge Bewegung, das zeigt sich insbesondere bei den Aktivist:innen der Fridays for Future-Bewegung. Unlängst "feierte" die Bewegung in Graz ihr 3-jähriges Jubiläum, wobei es eher wenig Grund zu feiern gab, wie die 14-jährige Klimaaktivistin Louisa Obenaus, die der Bewegung seit einem Jahr angehört, weiß. MeinBezirk.at hat sich mit ihr auf ein Gespräch getroffen hat und ist dabei der Frage nachgegangen: was bewegt junge Menschen gegen den Klimawandel auf die Straße zu gehen?

Von der Schule auf die Straße

Ein Schulprojekt im Fach Englisch hatte Obenaus' Aufmerksamkeit erstmals auf die Themen Klimaschutz und Klimawandel gelenkt. "Durch Social Media bin ich weiter in das Thema rein gerutscht. Eine Freundin hat mich dann zu einem Fridays for Future-Treffen mitgenommen.", berichtet die 14-Jährige. Jenes Treffen war zufälligerweise mit dem 2-jährigen Jubiläumsstreik zusammen gefallen.

Als Mitarbeiterin in den Arbeitsgruppen "Streik" und "Kommunikation" ist Louisa Obenaus auch massgeblich an den Demo-Aktionen der Fridays for Future beteiligt.  | Foto: Fridays for Future Graz/Christina Hauszer
  • Als Mitarbeiterin in den Arbeitsgruppen "Streik" und "Kommunikation" ist Louisa Obenaus auch massgeblich an den Demo-Aktionen der Fridays for Future beteiligt.
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"Ich hab schnell gemerkt, dass mir die Arbeit bei den 'Fridays' sehr hilft. Sie gibt mir das Gefühl wirklich etwas gegen den Klimawandel zu tun, dies ganze Situation ist ja schon schlimm genug."

Louisa Obenaus

In der Schule stelle das Thema Klimawandel ansonsten eher ein Randthema dar. "Eine Lehrerin oder Lehrer muss sich schon selbst dafür interessieren, damit es auch behandelt wird. Viele Lehrer:innen finden es aber toll, dass ich mich engagiere, manche begleiten mich mitunter auf Demonstrationen oder zu Veranstaltungen", so Obenaus, die auch privat versucht zum Klimaschutz beizutragen, "In der Familie versuchen wir möglichst nachhaltig zu leben, ich lebe zum Beispiel vegetarisch bis vegan. Leider geht das nicht in jedem Bereich und manchmal fühle ich mich mit dem Thema nicht so gehört und verstanden."

Streik und Kommunikation

Bei den Fridays for Future ist Louisa Obenaus in den Arbeitsgruppen „Streik“ und "Kommunikation" aktiv. Sie organisiert die Demonstrationen, übernimmt die Anmeldung der Routen und bei der Polizei, und kümmert sich um Social Media, wofür Grafiken und Posts erstellt, Interviews geführt und Gespräche mit Politiker:innen gesucht werden.

"Als Aktivistin werde ich unterschiedlich wahrgenommen. Viele Leute finden es bewundernswert, einige verstehen nicht genau, was Fridays for Future bringen soll. Manche glauben auch, wir wollen nur Schule schwänzen."

Dem entgegnet Obenaus, dass ihr Aktivismus ein wichtiges Mittel ist um die Aufmerksamkeit auf das Thema Klimawandel zu richten: "Indem wir auf die Straße gehen, können wir den Druck auf die Politik erhöhen und zeigen, dass es echte und wirksame Massnahmen braucht. Ich denke, es ist für Gesellschaft ein großer Aufruf, dass sich in der Bewegung auch junge Menschen beteiligen und engagieren."

Mit den Demonstrationen soll der Druck auf die Politik, wirksame Massnahmen gegen den Klimawandel zu setzen, erhöht werden, weiß die junge Aktivistin. | Foto: Toni Teichmann
  • Mit den Demonstrationen soll der Druck auf die Politik, wirksame Massnahmen gegen den Klimawandel zu setzen, erhöht werden, weiß die junge Aktivistin.
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Fehlendes Klimagesetz

Kritisch wird Obenaus auch, wenn es darum geht, dass der Klimaschutz nach wie vor in der Verfassung fehlt. "Seit mehr als 400 Tage haben wir kein verfassungsrechtlich verankertes Klimaschutzgesetz. Das ist hart und es liegt an der Regierung endlich Massnahmen zu ersetzen. Es geht ja schließlich um unsere Zukunft!"

Für die Zukunft wünscht sich Louisa daher, dass das Thema Klimaschutz präsent bleibt und ernst genommen wird: "Ich hoffe, dass die Politik in Österreich und international wirksame Massnahmen setzt und ich möchte alle Leute, die sich mit dem Thema befassen, aber nicht genau wissen, was sie beitragen können, aufrufen aktiv zu werden! Das hilft der Bewegung und letztendlich uns allen." 

Louisa Obenaus kämpft für wirkungsvolle politische Massnahmen zum Klimaschutz. Ihr Aufruf: "Informiert euch und engagiert euch!" | Foto: MeinBezirk
  • Louisa Obenaus kämpft für wirkungsvolle politische Massnahmen zum Klimaschutz. Ihr Aufruf: "Informiert euch und engagiert euch!"
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Rosige Zukunft?

Zurzeit scheint es nicht den Anschein zu haben, dass die Arbeit der Fridays for Future bald beendet werden könnte. Für Graz sind weitere Aktionen, sowie die Beteiligung am nächsten weltweiten Klimastreik am 25. März geplant. Alle Informationen zu den Aktivitäten bei den Fridays for Future finden sich auf deren Website, sowie ihre Social Media Kanäle.

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