Nachtaktiv in Graz – ein perfekter Tag mit den Uptown Monotones
Die Grazer Band mit verschobenem Schlafrhythmus und im kreativen Dauereinsatz.
Wer Rockstar sein will, sollte wahrscheinlich auch so leben wie einer: Es ist 14 Uhr, erste Station eines perfekten Tages der "Große Chance"-Finalisten von 2012 ist ein kleines Musikstudio in der Moserhofgasse, die "Uptown Monotones" sind gerade erst aufgestanden.
Werner Posekany (Gesang, Maultrommel) trägt eine dunkle Sonnenbrille, obwohl es in Graz eigentlich schon seit Wochen keinen Grund mehr dafür gegeben hat. An Ivory Parker (Beatbox, ohne Brille) sieht man aber, warum es vielleicht doch nicht so schlecht ist, seine Augen am Tag nach einer Album-Premiere ein bisschen zu verstecken. Nur Heli Markfelder (Gesang, Gitarre), in Begleitung seines Sohnes Arian, wirkt relativ ausgeschlafen.
Gut drauf sind aber trotzdem alle drei – die Release-Party der neuen Platte "Fragments in a Frame" war ein Erfolg: "Legendär", sagt Ivory. "Das PPC war pumpevoll", ergänzt Heli. "Es ist wirklich gut gelaufen."
Keine Fixzeiten
"Das Tolle bei uns ist, dass man die anderen auch um 4 Uhr in der Früh anrufen kann, wenn man eine Idee hat. Im Studio gibt es keine Fixzeiten", erklärt Werner, wie das Musikmachen bei den "Uptown Monotones" abläuft. "Nur am Vormittag kriegst du die beiden meistens zu nix", sagt Heli und grinst. "Ja, 2/3 der Band sind Nachtmenschen. Ich schau nur mehr im Diskolicht gut aus: früher war ich eine Schnitte, aber jetzt brauch ich die Dunkelheit, um alles zu kaschieren", erklärt Ivory und versucht dabei ernst zu schauen.
Fixe Mahlzeiten
Inzwischen ist es kurz vor 3 Uhr am Nachmittag, für die Band aber immer noch kurz nach dem Aufstehen. Es wird also Zeit für den nächsten Tagespunkt und ein Frühstück in der "Area 5" im Steirerhof am Jakominiplatz. "Wir sind oft hier oder im Sägewerk. Wir mögen das Essen und die Atmosphäre", erklärt Werner. "In der Säge haben wir auch früher schon immer Konzerte gespielt – uns verbindet also mehr mit dem Lokal, als einfach nur Gäste zu sein."
Keine fixe Trennung
Und auch, wenn die drei gerade kein Konzert spielen, bleibt es meistens nicht beim Essen: "Beruf und Freizeit sind bei uns eigentlich nicht zu trennen: wenn wir irgendwo zusammensitzen, spinnen wir fast immer auch irgend ein neues Projekt aus", erzählt Heli. Überhaupt ist Graz für die Musiker ein guter Ort, um kreativ zu sein: "Die Leute sind einfach locker drauf und offen", so Werner. Das findet auch Heli: "Durch die Musikuni sind außerdem Leute von Asien bis Jamaika hier – das ist musikalisch total spannend."
Fixpunkt
Höhepunkt des Tages ist bei den "Uptown Monotones" dann ein Auftritt. Zum Beispiel gerne im Orpheum, in der Postgarage oder im PPC: "Ein super Konzert kann man fast nicht toppen", erzählt Ivory begeistert und Werner ergänzt: "Damit steht und fällt für einen Musiker alles."
Zur Band
Gegründet am 1. Dezember 1993
Mitglieder: Heli Markfelder, Werner Posekany, Ivory Parker
Genre: Acoustic, Rock, Reggae, Beatbox, Experimental
Das dritte Studioalbum "Fragments in a Frame" ist seit vergangenem Donnerstag im Handel erhältlich.
Web:uptown-monotones.com
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