Uni Graz Studie über Krisenbewältigung
Power in der Pandemie behalten

Mehr als 40 Prozent gaben an, vom Frühjahrslockdown mental stark betroffen zu sein. Gut ein Fünftel litt laut der Studie der Universität Graz unter Stress, Angst oder Depressionen. | Foto: pixabay
  • Mehr als 40 Prozent gaben an, vom Frühjahrslockdown mental stark betroffen zu sein. Gut ein Fünftel litt laut der Studie der Universität Graz unter Stress, Angst oder Depressionen.
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Die Krise belastet nachweislich. Vor allem auch seelisch, wie eine Studie der Universität Graz herausgefunden hat. Psychische Widerstandsfähigkeit hilft, die Power in der Pandemie zu behalten.

Manche können mit schwierigen Lebenssituationen besser umgehen als andere. Gerade in der Pandemie kommen Menschen mit ausreichender psychischer Widerstandsfähigkeit mental fitter durch die Krise und erholen sich von belastenden Situationen viel rascher. Das bestätigt eine aktuell Studie an der Universität Graz, die während des ersten Corona-Lockdowns mit 4.700 Personen durchgeführt wurde.

Resilienz aufbauen

Das Zauberwort rund um die psychische Widerstandsfähigkeit lautet: "Resilienz". Vorstellbar in seinem Wortursprung etwa mit einem Körper, etwa einer Plastikflasche, die trotz äußerem Schaden wie dem Zufügen einer Delle, rasch wieder in seine urspürngliche Form zurückspringt.
Ähnlich ist es beim Menschen, der sich von einer belastenden Situation schnell erholt und wieder in sein ursprünglichen Zustand zurückfindet.

Mehr als 40 Prozent von Pandemie psychisch betroffen

Das Team rund um Uni-Graz-Psychologin Claudia Traunmüller befragte im vorigen Frühjahr 4.700 Menschen dazu, wie sich die Pandemie und ihre Maßnahmen auf sie ausgewirkt hatten. Mehr als 40 Prozent gaben an, mental stark davon betroffen zu sein, gut ein Fünftel litt sogar unter Stress, Angst oder Depressionen.

Energie-Haushalt vergleichbar mit Handy-Akku

Psychologin Traunmüller vergleicht den menschlichen Energie-Haushalt mit dem Akku eines Handys. Mit einem vollen Akku lassen sich mühelos unvorhergesehene, lange Gespräche führen: „Resiliente, psychisch gesunde Menschen können Belastung und Stress nicht nur stärker puffern. Sie regenerieren vor allem schneller“, analysiert Traunmüller. Und sie vergleicht: „Ist die Batterie halb entleert, bin ich aber in einer Situation, in der volle Leistung gefordert ist, verbraucht sich die Energie gegen Ende hin rascher. Und der Stresslevel steigt zusätzlich, wenn man feststellt, dass einem die Ressourcen ausgehen.“

Aufbau von Resilienz in Krise

Wie man die eigenen Akkus aufladen kann, erklärt Traunmüller folgendermaßen: „Das bestimmen genetische Faktoren, aber auch der Lebensstil spielt eine große Rolle“ Ausreichend Bewegung, ausgewogene Ernährung und soziale Kontakte seien hilfreich. Außerdem appelliert die Gesundheitspsychologin, darauf zu achten, was man selbst für sich tun kann. Traunmüller erklärt dies erneut mit einem anschaulichen Gleichnis: „Wenn beim Auto ein rotes Kontrolllämpchen leuchtet, fährt man sofort zum Service. Schickt der Körper Warnsignale aus, sehen viele darüber hinweg.“
Ein Aufbau von Resilienz scheint daher während einer Krise schwer möglich. „Das Halten des Niveaus ist schon ein Kunststück“, so die Wissenschafterin. Umso wichtiger sei es, grundsätzlich über ein notwendiges Ausmaß an Widerstandsfähigkeit zu verfügen und auf sich zu achten.

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