"Wir alle sind wödklasse" – "Graz persönlich" mit Albert Kriwetz

"Leben und leben lassen": Albert Kriwetz hat sich pünktlich zum 50er mit seiner Bar einen Lebenstraum erfüllt und setzt neben edlen Tropfen auf "Dosenfutter", steirische Jause und gute Gespräche. | Foto: geopho.com
  • "Leben und leben lassen": Albert Kriwetz hat sich pünktlich zum 50er mit seiner Bar einen Lebenstraum erfüllt und setzt neben edlen Tropfen auf "Dosenfutter", steirische Jause und gute Gespräche.
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„Ich hatte kein Konzept“, erzählt Albert Kriwetz von der gleichnamigen Bar in der Herrengasse. „Ich wollte einen eigenen Weg gehen und niemanden kopieren“, erzählt Albert, dessen Bar schon innerhalb eines Jahres zum Kult geworden ist und zu einem der Treffpunkte in Graz zählt. Nur eine Nacht hatte er Zeit, um sich für den großen Schritt zu entscheiden, saß auf dem Bankerl vor dem Landhaus und schaute auf die leeren Geschäftsräumlichkeiten, die heute seine Bar beheimaten. Nach Rücksprache mit seiner Familie entschloss er sich, dem sicheren Job "Adieu" zu sagen und sich in die Selbstständigkeit zu wagen. „Das war eine der schwierigsten und besten Entscheidungen meines Lebens“, erzählt der gelernte Koch/Kellner, der in der Gösserbräu seine Lehre absolvierte und zuletzt im "Eckstein" tätig war.

Locker und persönlich

Albert trifft man zum Gespräch natürlich beim "Albert". Strahlend geht er auf jeden Gast zu – niemand betritt oder verlässt die „Bar Albert“, ohne persönlich vom Chef willkommen geheißen oder verabschiedet worden zu sein. Die Arbeit scheint nebenher zu laufen, für Albert stehen die Gäste und die Gespräche im Mittelpunkt. „Ich stehe hier mit meinem Namen und die Gäste sehen die Bar durch die Person“, erzählt er. Wohl auch ein Grund, wieso die Grazer „zum Albert“ und nicht „in die Bar Albert“ gehen. „Die Menschen schätzen das Persönliche und ich stehe hinter der Sache und hinter dem Lokal“, meint er weiters und erklärt, dass bei ihm jeder willkommen ist, der höflich und respektvoll anderen gegenübertritt. „Es macht keinen Unterschied, wer was tut, isst, trinkt oder verdient. Jeder ist gleich und die Wertschätzung ist wichtig.“ Locker soll es beim Albert zugehen, das ist ihm wichtig. „Es gibt kein richtig oder falsch“, erklärt er auch den Grund für die Wahl der Weingläser, die es beim Albert ohne Stiel gibt. „Je länger und lustiger der Abend wird, desto weniger wird auf das Halten der Gläser Wert gelegt und ich wollte nicht, dass Gäste untereinander kommentieren, dass jemand die Gläser falsch hält.“


Albert Kriwetz schenkt seinen Gästen reinen Wein ein. (Foto: geopho.com)

Reinen Wein einschenken

Bei einigen tausend ausgeschenkten Flaschen Wein im Jahr hat der ausgebildete Sommelier schon vielen Gästen reinen Wein eingeschenkt. „Wein hört nie auf, ich lerne immer dazu, das ist eine never ending story“, sagt er auf die Frage, ob er denn genug von Wein wisse. Immerhin kooperiert er mit den bekanntesten Winzern des Landes und hat aktuell mit Erwin Sabathi einen Chardonnay Pössnitz gekeltert. Davor hat er schon mit Daniel Jaunegg, Otto Riegelnegg, Armin Tement und Hannes Sabathi Weine kreiert und für dieses Jahr ist auch schon einiges in Planung. Die Leidenschaft, Liebe und der Drang nach Perfektion ist das, was Albert in seinem Tun antreibt. "Ich will meinen Gästen beim Wein und der Jause das Beste vom Besten anbieten", erzählt er und meint, dass Sauvignon Blanc seine Lieblingsrebsorte ist, er sich aber nicht auf einen Winzer festlegen kann.

In Graz daheim

"Ich liebe Graz", gerät Albert von seiner Heimatstadt ins Schwärmen. "Wir sollten mit offenen Augen durch unsere Stadt gehen und erkennen, wie schön wir es haben", erzählt er und nennt den Kaiser-Josef-Platz und den Schloßberg als Lieblingsorte, wenn er nicht in seiner Bar oder zu Hause ist. "Graz ist schön, liebenswert, historisch, hat einen leichten Dorfcharakter und es gibt kein hektisches Treiben", erklärt er die Vorzüge von Graz und ergänzt: "Ich mag die Menschen. Die Grazer kennen keinen Neid, sie sind offen, gerne unterwegs und einfach wödklasse. Wir alle miteinander sind wödklasse."

WOCHE-WORDRAP

Die "Bar Albert" ist für mich ... die absolute Erfüllung.
Als Letztes am Abend ... checke ich meine Mails.
Am besten entspanne ich bei ... "Steiermark heute".
Mein Berufswunsch war ... Tischler.

STECKBRIEF

Geboren am 8. April 1966.
Verheiratet mit Eleonora, zwei Töchter (Stefanie und Celina).
Von 1981 bis 1985 Lehre als Koch/Kellner im Gösserbräu.
Ist ausgebildeter Sommelier.
War jahrelang Restaurantleiter und Sommelier im "Eckstein".
Eröffnete 2015 seine Bar.
Kooperationen und Events mit Top-Winzern.

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