3) Schimmelpilze - Risiken und Gefahren für Ihre Gesundheit!

Schimmelpilze - eine Gefahr für Ihre Gesundheit!

Immer wieder berichten die Medien über gesundheitliche Gefahren, die durch chemische Verunreinigungen der Luft in Innenräumen entstehen, wie durch Formaldehyd, Weichmacher
oder PCP oder ähnliches.
Weniger bekannt ist, dass auch biologische Luftverunreinigungen im häuslichen Bereich wie sie durch Schimmelpilze verursacht werden, krank machen können.
Schimmelpilze bilden kleinste Sporen, die in enorm großer Zahl in die Raumluft abgegeben und eingeatmet werden können.
Diese Sporen können aufgrund ihrer Oberflächeneigenschaften u.a. Allergien auslösen.

Bei einem Drittel der Allergiker in Österreich die auf Luftverschmutzungen in Innenräumen reagieren sind Schimmelpilze beteiligt.
Gefährdet sind vor allem Kinder, deren Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist.
Bei Kindern, die in feuchten, schimmelbefallenen Räumen leben, besteht nachweislich ein erhöhtes Risiko von Atemwegserkrankungen.

Häufig sind auch ältere oder kranke Menschen mit geschwächter Immunabwehr betroffen. Unspezifische gesundheitliche Beschwerden, wie Infekt Anfälligkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schleimhautreizungen werden vielfach Giften aus Pilzzellbestandteilen zugeschrieben.

Was Sie über Schimmelpilze wissen sollten!

Schimmelpilze - ein wichtiger Bestandteil der Natur Schimmelpilze zählen wie Bakterien und Viren zu den Mikroorganismen.
Mikroorganismen sind allgegenwärtig, unser Organismus ist ihnen ständig ausgesetzt. Verdauungstrakt und Haut beispielsweise sind dicht mit Bakterien besiedelt.
Dieser Bakterienfilm verhindert das Eindringen von Krankheitserregern und durch sie hervorgerufene Infektionen.
Schimmelpilze gedeihen in feuchter Umgebung.

In der Außenluft sind Schimmelpilze immer enthalten, die Konzentrationen schwanken jedoch stark. Im Spätsommer und Herbst, wenn die Pflanzen bzw. Pflanzenorgane absterben, ist das Nährstoffangebot für Pilze am höchsten.

Mit Einsetzen der Sporenbildung kann die Schimmelpilzkonzentration in der Außenluft Werte zwischen 1.000 und 10.000 Sporen/m3 erreichen.

Welche Gesundheitsgefahren bergen Schimmelpilze in sich?

Wir sind also sowohl in Wohnräumen und an Arbeitsplätzen als auch im Freien ständig mit Mikroorganismen konfrontiert.
Bei intakter Immunabwehr sind die meisten der in der Luft enthaltenen Mikroorganismen für den Menschen gesundheitlich unbedenklich.

Der Mensch atmet bei „normaler“ Beanspruchung etwa 7,5 l Luft in der Minute ein. Dies entspricht am Tag einem eingeatmeten Luftvolumen von knapp 10 m3.
Bei einer durchschnittlichen Konzentration von 1.000 Sporen/m3 wird das Lungengewebe somit täglich mit 10.000 Sporen „belastet“.

Ein intaktes Abwehrsystem kann diese Sporenverschmutzungen aber problemlos unschädlich machen.

Im Falle dauerhaft hoher Konzentrationen in der Luft oder verminderter Abwehrkräfte können jedoch auch üblicherweise als ungefährlich einzustufende Mikroorganismen, selbst deren Bruchstücke, die Gesundheit beeinträchtigen. Verrottendes organisches Material, wie z.B. Laub, Papierabfälle oder Biomüll, ist hoch mit Schimmelpilzen belastet. Beim Laubsammeln mit Laubsaugern, Entleeren von Müllsammelgefäßen in Abfallbehälter, bei der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung, aber auch in Bibliotheken oder in Wohnräumen mit Schimmelbefall, kann es zu hohen Belastungen kommen, mit Werten von 100.000 Sporen/m3 und darüber.

Beschäftigte in Abfallbehandlungsanlagen können mit Schimmelpilz- Konzentrationen von mehreren Millionen Sporen je Kubikmeter Atemluft belastet werden.

Durch Schimmelpilze verursachte Krankheiten

Bei durch Schimmelpilze verursachten Krankheiten unterscheidet man zwischen Infektionskrankheiten, allergischen Reaktionen und Entzündungsreaktionen.
Nicht immer können die entsprechenden Krankheiten eindeutig einer Kategorie
zugeordnet werden, möglicherweise handelt es sich dabei um Mischformen.

1. Infektionen

Bei einer Infektion dringt ein Erreger in den menschlichen Organismus ein, vermehrt sich dort und schädigt Körperfunktionen.
Infektionen werden vorwiegend durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Durch Schimmelpilze verursachte Infektionen sind meist bei immungeschwächten Personen zu beobachten.
Bei den Schimmelpilzen gelten Spezies der häufig vorkommenden Gattungen Aspergillus und Mucor als infektiös.
Von einem Befall der Bronchien betroffen sind meist Asthmatiker und fast immer Allergiker (Atopiker).
Durch Schleimpfropfbildung können eingeatmete Sporen auskeimen und ein Pilzgeflecht (Myzel) bilden.
Die Schimmelpilze leben in den Segmentbronchien, ohne in die Zellen einzudringen. Durch das Myzel werden ständig allergieauslösende Substanzen freigesetzt.
Die Antikörperreaktion führt zur Entzündung und Zerstörung des Gewebes und begünstigt damit das Schimmelpilzwachstum.

2.1. Typ-I-Allergien

Allergische Reaktionen des Sofort-Typs
Allergische Reaktionen in Form von Schnupfen oder Bronchialasthma sind weit verbreitet.
In zunehmendem Maße betroffen sind Kinder, deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist.
Bei Kindern kann eine längere Belastung mit durch Schimmelpilz verunreinigter Raumluft eine generelle Neigung zur Entwicklung von Allergien fördern.
Eine Empfindlichkeit gegenüber Schimmelpilzen baut sich auf sowohl bei kurzzeitigem Kontakt mit sehr hohen als auch bei dauerhafter Belastung mit niedrigen Konzentrationen.

Der Schwellenwert zur Auslösung allergischer Reaktionen bei bereits sensibilisierten Personen liegt im Bereich von 100 bis 1.000 Sporen/m3, also sehr niedrig.
Das die natürlichen Hintergrundbelastungen mit Sporen aber fast immer in diesem Bereich liegen erklärt, weshalb Schimmelallergiker oftmals das ganze Jahr über mit Allergieproblemen zu kämpfen haben.

Die Symptome der Typ-I-Allergie sind Ausschlag, Schleimhautschwellungen,
Bindehautentzündungen, allergischer Schnupfen, Kreislaufstörungen, Atemnot und allergisches Asthma.
Charakteristisch für diesen Allergietyp ist das sofortige Auftreten allergischer Symptome bei einem Kontakt mit dem Allergen (Stoff, der Allergien auslösen kann), die beim Meiden
der Ursache wieder abklingen.

2.2. Typ-III-Allergien:

Allergische Reaktionen des verzögerten Typs.
Bei der Typ-III-Allergie werden gewebeschädigende Enzyme freigesetzt, verursacht durch wiederholten Kontakt mit sehr hohen Schimmelpilz-Konzentrationen.
Dabei kommt es im Falle einer Sensibilisierung etwa drei bis acht Stunden nach erneutem Kontakt zur Auslösung des Krankheitsbilds mit Symptomen wie Husten, Schüttelfrost, Atemnot, Übelkeit, Fieber und Abgeschlagenheit.
Wird der Kontakt vermieden, klingen die Symptome zwar wieder ab, wiederholter und andauernder Kontakt kann jedoch zu unheilbaren Schädigungen der Lunge führen.

2.3. Typ-IV-Allergien

Bei den Typ-IV-Allergien wird eine zelluläre Abwehrreaktion ausgelöst, die sich bei längerer Dauer gegen körpereigene Strukturen wenden kann.
Die Symptome sind vielfältig und reichen von Müdigkeit über Kopf- und Gliederschmerzen bis zu neurologischen und psychischen Symptomen.
Die Typ-IV-Reaktion wird als Auslöser chronischer Befindlichkeitsstörungen diskutiert.

Organic Dust Toxic Syndrom [ODTS]

Das Krankheitsbild des ODTS ist gekennzeichnet durch grippeartige Symptome, die wie bei der Typ-III-Allergie wenige Stunden nach Kontakt eintreten, ohne das eine Empfänglichkeit oder Empfindlichkeit vorliegen muss.
Als Auslöser gelten z.B. von Schimmelpilzen produzierte Pilzgifte, so genannte Mycotoxine, die unter anderem auf das Immunsystem einwirken sowie die Atmungsorgane beeinträchtigen.

3. Schleimhautreizungen

Die Reizungen treten in Form von Entzündungen der Augen und oberen Atemwege auf.
Eine Empfänglichkeit dafür entwickelt sich vermutlich nach mehrwöchiger Belastung mit geringen Schimmelpilzkonzentrationen.

© SM Skof & Partner GmbH

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