„Armes Graz“: Mehr Hilferufe als je zuvor
18 Prozent mehr Hilfeansuchen bei WOCHE-Aktion im ersten Halbjahr
424 Hilfeansuchen im ersten Halbjahr. Das ist ein neuer trauriger und zugleich erschreckender Rekord der WOCHE-Aktion „Von Mensch zu Mensch“, der zeigt, dass die Armut weiter wächst.
„Mir persönlich wäre es lieber, wir hätten keinen Rekord“, merkt Altbügermeister Alfred Stingl an. „Denn das würde heißen, dass es besser wird.“
Von Jänner bis Juni 2013 waren Alfred Stingl und das WOCHE-Team wieder mit vollem Elan für in Not geratene Menschen im Einsatz. Die Anfragen kamen per Brief, E-Mail oder über Anrufe aus Graz und dem Umland.
Wohnen ist zu teuer
Dabei ist ein Trend in Wohnungs- angelegenheiten zu erkennen. Waren es 2012 in diesem Bereich noch 78 Ansuchen, sind es 2013 erschreckende 144 Fälle. Die Kosten fürs Wohnen steigen. Ein langer harter Winter zieht noch dazu hohe existenzbedrohende Energiekostennachzahlungen nach sich. Die Folgen sind immer öfter Delogierungen.
Auch im sozialen Bereich zeigten sich die Probleme: Die Kosten für den Lebensunterhalt beziehungsweise für Arztkosten werden für viele Menschen immer schwerer bewältigbar. Daneben waren es auch familiäre Probleme nach Scheidungen, Trennungen oder Todesfällen, die eine plötzliche Verschlechterung der Lebensumstände mit sich brachten.
Dank gilt unseren Unterstützern:
Notariat Pisk & Wenger, Firma Spar, Energie Graz, Bankinstitute, Caritas, Volkshilfe, Vinzimarkt, Vinzenzgemeinschaften, Sozialamt Graz, BH Graz-Umgebung, Finanzamt Stadt Graz, Steiermärkische Gebietskrankenkasse, AMS Graz und Steiermark, Pensionsversicherungsanstalt, Verein ERfA, Wohnungsamt, Amt für Jugend und Familie, Steiermärkische Landesregierung, Beratungseinrichtungen, Hilfsorganisationen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Vereine der Brauchtumspflege, Organisationen, Betriebe, Benefizveranstalter, Service-Clubs, politische Organisationen sowie private Spender.
"Von Mensch zu Mensch"– Interventionen im ersten Halbjahr 2013
•Wohnungsfragen (144 Fälle): Wohnungserhalt, Delogierungen, Mietenprobleme, Kautionszahlungen, Energiekosten, Wohnungsausstattung, Jahresabrechnungen (Nachzahlungen)...
•Soziales und Gesundheit (112 Fälle): Lebensunterhalt, Sozialhilfe, Mindestsicherung, Gesundheitskosten für Kinder, Jugendliche, ältere Personen, Zahnarztkosten, besondere Problemfälle kinderreicher Familien, geringe Pensionen – Witwen, Invalide, Berufsunfähigkeit...
•Allgemeine Lebensprobleme (35): Folgen von Trennungen, Probleme von Alleinerziehern, Unterhaltszahlungen, Schulden, Lebenskosten...
•Arbeitsplatz (85): AMS-Interventionen, Lehrstellensuche, Berufsweiterbildungsmaßnahmen, Umschulungen, Arbeitsmarkt für ausländische Bürger, Langzeitarbeitslosigkeit, ältere Dienstnehmer, Mobbing, Akademiker-Arbeitslosigkeit...
•Integration (14): Familienzusammenführungen, Aufenthaltsrecht, Visa-Erhalt, Rot-weiß-rot-Card, Abschiebeproblematik...
•Familien-, Kinder- und Jugendangelegenheiten (17): Auswirkung von Trennungen, Erziehungs- und Schulprobleme, Elternrecht...
•Allgemeines: Kulturangelegenheiten, Förderungen, Natur- und Umweltschutz, Ausbildungen, Probleme in der Nachbarschaft oder mit Behörden...
So erreichen Sie uns:
Wenn auch Sie Hilfe benötigen, schreiben Sie uns einen Brief an WOCHE Graz, Belgiergasse 3/2, 8020 Graz oder richten Sie Ihre Anfrage per E-Mail an alfred.stingl@woche.at.
Sie haben auch die Möglichkeit, unter der Telefonnummer 0316/6051 2630 anzurufen. Hinterlassen Sie uns Name, Telefonnummer und Grund des Anrufs. Sie werden verlässlich zurückgerufen.
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