Corona-Verordnung: Bauernmärkte dürfen keine Palmbuschen verkaufen

- Schwer zu bekommen: Auf Bauernmärkten in Graz dürfen heuer keine Palmzweige verkauft werden.
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Kein Palmsonntag ohne Palmzweige – das denken sich viele Grazer auch zu Coronazeiten. Wenn schon die Feierlichkeiten heuer nicht wie gewohnt stattfinden, so wollen sie zumindest andere Bräuche hochleben lassen. Daher sorgt bei WOCHE-Lesern die Tatsache für Unverständnis, dass auf den städtischen Bauernmärkten keine Palmbuschen zu finden sind. Die WOCHE fragt bei Eva Winter, der für das Marktwesen zuständigen Abteilungsleiterin der Stadt Graz, nach.
Kein Grundbedürfnis
"Laut der Verordnung der Bundesregierung aufgrund des Coronavirus dürfen auf den Märkten nur Produkte verkauft werden, die für die Grundbedürfnisse notwendig sind", erklärt Gesundheitsamtleiterin Eva Winter, die auch das Marktwesen über hat. "Und Palmkatzerln fallen nicht darunter", betont sie. Sie verstehe den Unmut der Bürger, könne aber an den Richtlinien nichts ändern. "Der Coronavirus zwingt uns dazu, die Situation auf den Märkten zu ändern, denn es waren zu viele Menschen auf zu wenig Platz unterwegs", so Winter weiter. Dass sie in manchen Supermärkten erhältlich sind, erlaube ihr nicht, dies auch auf Bauernmärkten zu genehmigen.

- Darf keine Ausnahmegenehmigung machen: Abteilungsleiterin Eva Winter
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Abstand halten auch im Freien
Es gab keine anderen Alternativen als gewisse Aussteller auszuschließen. "Wir haben ein paar Parameter, an denen wir schrauben können und da war die sinnvollste Art, Nahrungsmittel zu erlauben, da diese jeder benötigt." Um mehr Platz zu schaffen, damit die Bescher so den geforderten Mindestabstand einhalten können, wurde das Angebot beispielsweise auf dem Kaiser-Josef-Markt um ein Drittel gekürzt und der Markt auch in die Schlögelgasse ausgeweitet. Andere Bauernmärkte haben zusätzliche Verkaufstage erhalten. "Es ist wichtig, dass sich auch auf den Märkten keine großen Menschenmassen bilden, daher appelliere ich an alle, ihre Osterjausen kommende Woche schon am Montag oder Dienstag zu kaufen", sagt die Amtsleiterin. Sollten sich die Besucher nicht an die verordneten Maßnahmen halten, wäre es sogar möglich, einen Schritt weiter zu gehen und die Märkte komplett zu schließen.
Mund-Nasen-Schutz aufsetzen
Da die Bauernmärkte an der frischen Luft sind, ist die Situation besser als in geschlossenen Räumen, dennoch mahnt Winter, auf das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes zu setzen. "Dadurch wird die Gefahr einer Infektion verringert", hebt sie hervor. Geeignet sind demnach auch Stoffmasken, die bei 60 oder 90 Grad gewaschen werden können.


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