Das Schloss St.Gotthard in Andritz
Schon im 14.Jahrhundert besaß das Benediktinerstift St.Lambrecht in St.Gotthard zu Weinzierl („Winczürl“) am Fuß der Rannach ein Schlösschen. 1659 wurde die Kapelle geweiht. Zu Ehren Kaiser Leopolds I., der hier 1660 anlässlich seiner Grazer Reise zur Erbhuldigung haltmachte, ließ Abt Benedikt das Schloß 1654-1659 von Domenico Sciassia umbauen. Vischer hielt um 1680 den entzückenden Anblick fest. Seit 1673 hieß das Schloss Sankt Gotthard.
Begrüßt vom Donner der Festungskanonen, kam am 15. Oktober 1673 Kaiser Leopold I. auf dem Weg zu seiner Hochzeit mit Claudia Felicitas von Tirol im Schloß Eggenberg noch einmal kurz nach St. Gotthard. Hier wurde er von den steirischen Landständen und vom hohen Adel feierlich empfangen. Nach dem Mittagsmahl im Schloß fuhr die ganze Gesellschaft in 48 sechsspännigen Prunkwagen nach Eggenberg.
Die Schlosskirche wurde 1808 gesprengt und abgetragen, weil sie dem neuen Eigentümer den Blick zum Schlossberg versperrte.
Das Schloss ist noch im wesentlichen original erhalten. Es besteht aus zwei einstöckigen Teilen, die im rechten Winkel aneinanderstoßen. Im Obergeschoß befinden sich Bogengänge von Mattia Camin. Im Erdgeschoß erinnert eine Steintafel mit Bauinschrift an das Jahr 1660. Das Mobiliar ist vorzüglich erhalten.
Nach Aufhebung des Stiftes St. Lambrecht kam St.Gotthard 1786 an den Staat. Nach 1806 folgten zahlreiche Besitzer. Um 1830 errichtete man auf steiler Felsklippe über dem Schloß den runden Gartenkiosk, das „Pfefferbüchsel“.
Nebenan befindet sich heute das sogenannte St. Veiter Schlössl mit einem prachtvollen Brunnen aus Italien. Hier finden verschiedene Veranstaltungen statt, Kunstaktionen und Vernissagen.
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