Dr. Philip Streit: Wenn das Loslassen schwer fällt

Je größer die Kinder werden, desto mehr Distanz gibt es. | Foto: pressmaster/Fotolia
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Dr. Philip Streit gibt Tipps, wie man seine erwachsenen Kinder gehen lässt.

"Helicoptering": Die Überfürsorge die eigenen Kinder betreffend scheint die Herausforderung unserer Zeit geworden zu sein. Man will alles kontrollieren und vorbereiten, damit ja nichts passiert. Loslassen wird dann zur Kunst, wobei das Kinderkriegen und Erziehen an sich ein einziger Loslass-Prozess ist. Die Sorge und der Beschützerinstinkt können sehr leicht übertrieben werden, was zu Trennungsängsten führt und in einem verhängnisvollen Teufelskreis enden kann.
Familienflüsterer Dr. Philip Streit rät daher, bei sich selbst anzufangen und die Überfürsorge auszumisten. Zum einen wird man selbst dadurch freier und auch das eigene Kind kann sich freier entwickeln. Zugleich wird man für die Kinder wieder interessanter und entwickelt einen Blick dafür, wann man wirklich eingreifen muss.

Hier nun einige Tipps:

1. Pflegen Sie mit ihrem Kind einen Umgang, der respektvoll ist und das Gelingende bemerkt.

2. Halten Sie inne, wenn das Gefühl des Nicht-loslassen-könnens Sie überkommt. Wo kommt es her? Hat es was mit Ihnen zu tun? Mit Ihren eigenen Erfahrungen bisher?

3. Hinterfragen Sie Ihr Denken. Gibt es nicht eine Möglichkeit die Situation anders zu interpretieren?

4. Suchen Sie
Distanz, auch wenn es schwer fällt.

5. Entwöhnen Sie sich, machen Sie etwas anderes und konzentrieren Sie sich auf Ihr Leben.

6. Geben Sie sich dafür Zeit.

7. Werfen Sie den Blick auf das Gelingende anstatt vor Sorge zu vergehen.

8. Haben Sie den Mut etwas zuzumuten.

9. Fordern Sie durchaus, aber seien Sie nicht ärgerlich, wenn nicht unmittelbar das passiert, was Sie wollen.

10. Werden Sie wieder neugierig. Auf das, was vor Ihnen liegt, auf das, was im Leben Ihrer Kinder Tolles gelingt, und seien Sie sich selbst und Ihren Kindern dankbar, für das, was alles möglich ist.

Der Experte:
Dr. Philip Streit

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz.
Telefon: 0316/77 43 44
Web:www.ikjf.at
Leser-Fragen bitte an: redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz

Je größer die Kinder werden, desto mehr Distanz gibt es. | Foto: pressmaster/Fotolia
Dr. Streit beantwortet jede Woche Familienfragen. | Foto: Streit
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