Gastkommentar zum 80. Geburtstag von Alfred Stingl
„Ein einzigartiger Stil bei der Arbeit“
80 bewegte Jahre: Gastkommentar von Peter Grabensberger, der elf Jahre als Pressereferent von Alfred Stingl tätig war.
Es war etwas ganz Besonderes für mich, von 1989 bis zur Bestellung als Leiter des Kulturamtes im September 2000 bei Alfred Stingl im Bürgermeisteramt gearbeitet zu haben. Einzigartig sein Führungsstil, nie ein lautes Wort, immer höflich im Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sein Vorbild reichte, dass wir alle unser Bestes gaben. Nach Alfred Stingl konnte man täglich die Uhr stellen. Pünktlich um 7 Uhr war er im Büro im Rathaus. Als Pressereferent und weiters zuständig für Internationale Beziehungen sowie das Protokoll nutzte ich diese frühmorgendliche Zeit sehr gerne. Denn ab 7.30 Uhr begannen die ersten Auswärtstermine oder eben Besprechungen im Haus. Über das nächtliche Ende der Arbeitstage will ich mich erst gar nicht verbreitern.
Nichts geht über Apfelstrudel
Bewundernswert war, dass Alfred Stingl stets Zeit fand, um sich aktuell zu informieren und auch Grundsätzliches zu lesen. Das Essen spielte, wie jene wissen, die ihn persönlich kennen, nie eine allzu wichtige Rolle. Apfelstrudel zählte damals zu den Hauptnahrungsmitteln, und seine engste Umgebung war glücklich, wenn es gelang, „ihm“ ein Stückerl zwischendurch zu servieren. Wenn rüstige Jubilarinnen ab dem 90er vor Freude darüber, dass der Herr Bürgermeister zum Gratulieren angesagt war, schon Stunden vor dem Termin Brötchen vorbereiteten, dann hat er natürlich davon gegessen.Wie wichtig ihm seine politischen Grundsätze vor allem hinsichtlich Toleranz und Menschenwürde waren, bewies er auch dann, wenn es um die Feiern des eigenen Amtes ging. Gegessen wurde erst, wenn er uns einen Überblick über das, wie er sich ausdrückte, gemeinsam Geleistete geben konnte.
Apropos Reden: Diese wurden auf der Hinfahrt zum Termin oder am Vorabend penibel von ihm selbst vorbereitet und auf kleinen Zetteln mit seiner wunderbar kalligrafischen Schrift in Stichworten notiert. Seine Ansprachen selbst hat er dann immer frei gehalten. Nur, wenn es ans Übersetzen ins Englische oder andere Sprachen ging, gab es im Detail Vorformuliertes.
Lieber Alfred, ich bin sicher, dass du in den für dich und damit unserer Gesellschaft wichtigen Fragen weiterhin Gehör finden wirst. Als einem großen Vorbild für viele von uns, vor allem aber für mich persönlich die allerbesten Wünsche zum Geburtstag!
Peter Grabensberger, ehemaliger Pressereferent von Alfred Stingl
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