Ein Mensch wie du und ich

Reale Person, reales Schicksal: Der Zahnarzt aus Syrien ist Ehrengast beim Multikulti-Ball. | Foto: prontolux
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  • Reale Person, reales Schicksal: Der Zahnarzt aus Syrien ist Ehrengast beim Multikulti-Ball.
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Muhamad al Diri, Ehrengast beim Multikulti-Ball, schöpft nach den Gräuel des Krieges neue Hoffnung.

Weil er im Chaos des tobenden Krieges die falschen Leute verarztet hat, wurde er ins Gefängnis geworfen. Und gefoltert. Eine abenteuerliche Flucht brachte Muhamad al Diri von Syrien nach Österreich, wo er nun auf seinen Asylbescheid wartet. "Mein allergrößter Wunsch ist ein Leben in Sicherheit", wagt der Zahnarzt zu hoffen.

Frieden der Herzen

Wer Muhamad al Diri gegenübersitzt, spürt: Der Mann hat Schlimmes gesehen. Einen Bruchteil davon erzählt er, Namen nennt er keine. Auch nicht den eines Freundes, der im Irrsinn des Krieges sechs Kinder verlor. "Straßen und Gebäude kann man leicht wieder aufbauen", meint al Diri nachdenklich, "aber wie baut man einen Vater auf, der seine Kinder begraben hat?"
Darin sieht er die eigentliche Schwierigkeit auf dem Weg zum Frieden. "20 bis 30 Jahre wird es dauern, bis die Herzen der Menschen zu heilen beginnen." Doch davor müssen zuerst einmal die Waffen zum Schweigen gebracht werden. Das könne nur durch ein Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft geschehen, ist al Diri überzeugt: "Die UN muss Verantwortung übernehmen, ohne sie wird es keinen Frieden geben!"

Dem Krieg ein Gesicht geben
In Graz hat der Zahnarzt schon Freunde gefunden, unter anderem im Afro-Asiatischen Institut (AAI), wo er einige Zeit wohnte. So lernte er auch dessen Leiterin Claudia Unger kennen, die ihn gleich als Ehrengast zum diesjährigen Multikulti-Ball einlud. "Wir wollen dem Thema Krieg in Syrien ein Gesicht geben", erklärt Unger ihre Beweggründe. Sie möchte damit ein Zeichen setzen und die öffentliche Debatte auf eine persönliche Ebene bringen, denn hinter den Statistiken stehen reale Menschen mit realen Schicksalen.

Neue Heimat, neue Hoffnung
Muhamad al Diri ist ein solcher Mensch aus Fleisch und Blut. Er hofft von ganzem Herzen, in Graz seine neue Heimat gefunden zu haben, wo er einfach nur ohne Angst ein "normales" Leben führen will: "Ich wünsche mir nichts mehr, als eine Familie zu gründen und dass meine Kinder in Sicherheit aufwachsen!"

Multikulti-Ball 2015

Eine Sommernacht, Musik und Menschen aus über 100 Nationen, die miteinander feiern, tanzen, essen, trinken – so wird am 18. Multikulti-Ball am 20. Juni 2015 die Vielfalt in einer bunten Ballnacht zelebriert. Das Programm hat das Team von La Strada Graz gemeinsam mit dem Musiker Sandy Lopicic erarbeitet. Das Thema "Giving Voice" – den Dingen eine Stimme geben, zieht sich durch das gesamte künstlerische Programm.
Wann? 20. Juni, ab 19:30 Uhr
Wo? Innenhof des Hauptgebäudes der Uni Graz
Infos und Karten: multikulti.at

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