Kindergerechtes Graz
"Es braucht mehr Mut zur (Bau)lücke!" – fordert Heidi Fuchs vom SOS Kinderdorf

Als Geschäftsleiterin vom SOS Kinderdorf ist sich Heidi Fuchs sicher: "De Grazer Kinder und Jugendliche wissen am besten, was sie brauchen." | Foto: SOS Kinderdorf
  • Als Geschäftsleiterin vom SOS Kinderdorf ist sich Heidi Fuchs sicher: "De Grazer Kinder und Jugendliche wissen am besten, was sie brauchen."
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Mehr Naturraum und konsumfreien Plätze für Familien und Kinder, einfach und unkompliziert erreichbar – für die Geschäftsleiterin des SOS Kinderdorf, Heidi Fuchs, braucht es genau das in Graz.

Die Stadt Graz hat ein ambitioniertes Ziel, so möchte man die familienfreundlichste Stadt Österreichs werden. Wie in vergangenen WOCHE-Ausgaben berichtet, unterzogen sich die Verantwortlichen deshalb einem umfangreichen Audit-Prozess, dessen Ergebnis beim kommenden Gemeinderat besprochen wird. Mit Freude verfolgt auch Heidi Fuchs, die Geschäftsleiterin des SOS-Kinderdorfs, diese Entwicklung, merkt allerdings an: "Naturbelassene Erfahrungsräume von Kindern und Jugendlichen weichen in Graz leider immer mehr funktionsmotivierten Bebauungs- und Verdichtungsplänen aus der Erwachsenenwelt. Zunehmend geraten Kinder und Jugendliche in die soziale Isolation."

Als leidenschaftliche Vertreterin der Kinderrechte meint Fuchs: "Sicher ist das auch dem digitalen Zeitalter geschuldet, aber auch dem fehlenden Angebot an natürlichem, großzügigem Freizeitraum." So würden sich neu geschaffene Grünlagen oft als Alibi erweisen, denn in den Siedlungen sieht man kaum noch Kinder draußen spielen. "Bei unserem Spielefest in der Oper Graz haben wir mit einer halben Tonne Lego Grazer Kinder aufgefordert, ihre Wünsche und Ideen für ihre Umgebung zu bauen. Auffällig war, dass vor allem Grünzeug und Bäume aus den großen Legokisten schnell vergriffen waren", macht Fuchs aufmerksam.

Ideen von Pippi Langstrumpf

"Das ,Recht auf Spielen' ist zwar in der UN-Kinderrechtskonvention verankert, aber nicht ausreichend in unserer Gesellschaft. Das muss sich ändern", unterstreicht Fuchs und erzählt: "Ich durfte selbst mitten in der Natur aufgewachsen und profitiere heute noch von einer Kindheit mit viel Raum für Fantasie und Spiel." Auch seitens des SOS-Kinderdorfs wünsche man sich daher innovative Ideen, "vielleicht auch eine Spur freche Ideen, wie Pippi Langstrumpf sie hätte: Ein riesiger Schokoladenbaum vorm Rathaus, ein bewohnbares Piratenschiff auf der Mur, ein Streichelzoo im Augarten, ein Kinderspielplatz auf dem Kaiser-Josef-Platz, ein Baumhausdorf am Schloßberg, ein Unterwasserspaghettilokal im Hilmteich, ein Indianertipi mit Feuerstelle am Murufer, ein Schwimm- und Badebrunnen im Volksgarten."

Als bereits umgesetztes Projekt, das den Spielraum zurückerobert, nennt die Expertin das Projekt "Heimspiel", das vom SOS-Kinderdorf initiiert wurde und von der Stadt Graz finanziell getragen wird. "Es freut uns, dass das SOS-Kinderdorf mit seiner Expertise in Sachen Kinder- und Familienwelt Graz auf dem Weg zur familienfreundlichsten Stadt Österreichs ein Stück begleiten darf. Wir sind davon überzeugt, dass Kinder und Jugendliche die besten Ideen für ihre Lebenswelten haben", betont Fuchs abschließend.

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