Experten appellieren: "Brandschutz muss oberste Priorität haben"
Brennbare Fassaden: Experten erklären, wie es um ältere Gebäude bestellt ist und was jetzt Stand der Technik ist.
Wenn die Brandbestimmungen nicht dem Stand der Technik entsprechen, muss gehandelt werden. So geschehen auch beim Altbestand der Merkur-Zentrale, weshalb es zum Zeitverzug beim Bau kommt (die WOCHE berichtete). Wie steht es aber um den Brandschutz bei Gebäuden in Graz allgemein? Die WOCHE fragt bei Experten nach, ob noch weitere Bauten vor diesem Problem stehen und auch Bürgermeister Siegfried Nagl erklärt, worauf es beim Thema Brandschutz ankommt.
Hohlräume sind problematisch
"Die Anforderungen waren etwa in den 70er-Jahren nicht so wie heute und von möglichen Hohlräumen in den Fassaden hängt es ab, ob sich ein Brand rasch ausbreitet", erklärt Thomas Schuster von der Landesstelle für Brandverhütung Steiermark. Hochhäuser über 22 Meter Höhe mussten schon damals auf nicht brennbare Fassadendämmung setzen, bei kleineren Häusern war das jedoch nicht immer so. "Es ist schon möglich, dass bei einigen Gebäuden der Brandschutz nicht dem aktuellsten Stand entspricht, daher sollte man bei einer Renovierung unbedingt darauf achten und eine Bewilligung einholen", meint Schuster weiter. Bei Bauwerken, die kürzlich errichtet wurden, entsprechen die Brandbestimmungen den aktuellen technischen und gesetzlichen Auflagen. "Der Brandschutz muss immer oberste Priorität haben", betont der Experte.
Regelmäßige Überprüfungen
Bürgermeister Siegfried Nagl, der auch für Katastrophenschutz und Feuerwehr zuständig ist, betont: "In den behördlichen Verfahren, sowohl im Bauverfahren als auch in den Genehmigungsverfahren von Betriebsanlagen, werden die gesamten Pläne begutachtet und zu jedem Projekt wird eine individuelle, brandschutztechnische Stellungnahme abgegeben. Eventuell erforderliche Auflagen werden in den Bescheiden vorgeschrieben und die Umsetzung dieser vor der Benützung kontrolliert." Weiters macht er auf die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen aufmerksam: "Feuerbeschauungen und wiederkehrende Überprüfungen werden regelmäßig durch die Feuerpolizei durchgeführt und eventuelle Mängel werden umgehend beseitigt." Dadurch könnten erhöhte Gefahren bei älteren Gebäuden vermieden werden.
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