Fasten, verzichten und Ballast abwerfen
Raus aus dem Konsum und rein ins Fasten. Was man während der 40 Tage beachten sollte.
Grüntee statt Feierabendbier, Spinat statt fettem Steak – die Fastenzeit hat begonnen und mit ihr unsere guten Vorsätze. Um diese auch 40 Tage lang erfolgreich umzusetzen, können ein paar Tipps helfen:
Hülsen, Shakes und Obst ...
Wer etwa auf Alkohol verzichten möchte, dem rät Fitnesscoach Nanna Fenz zu einem Mineral mit frisch gepresstem Zitronensaft: „Neben der Vitamin-C-Bombe ist das auch gleichzeitig eine Wohltat für unseren Magen-Darm-Trakt.“ Statt Süßspeisen setzt Fenz auf Trockenobst oder Milchshakes (Rezept-Beispiel: 200 ml Mandelmilch mit einer Banane und einem Teelöffel entöltem, ungezuckertem Kakao mixen). Frisch gepresste Fruchtsäfte oder Tee eignen sich wiederum als Kaffee-Ersatz. „Das ist ein Frischekick mit einer phänomenalen Wirkung“, so Fenz. Für alle, die traditionell Fleisch fasten, empfiehlt die sportwissenschaftliche Beraterin den Griff zu Hülsenfrüchten aller Art. „Diese hervorragenden Eiweißlieferanten sind geschmacklich eine ausgezeichnete Alternative.“
Körper, Geist und Seele ...
Durch eine gesunde Ernährungsumstellung können während der Fastenzeit natürlich auch die Kilos purzeln, doch dieser Nebeneffekt sollte laut Elisabeth Pail, Studiengangsleiterin für „Diätologie“ an der FH Joanneum, nicht Hauptmotivator sein. „Beim Fasten handelt es sich um keine spezielle Diätform, es geht darum, Ballast abzuwerfen und Körper und Geist zu reinigen. Gerade in unserer Überflussgesellschaft kann so ein positives Verzichtserlebnis einhergehen und der Grundstein für ein besseres Lebensgefühl gelegt werden.“ Dieses Verzichtserlebnis wird auch von der katholischen Kirche praktiziert, aber nicht mehr nur auf die altherkömmliche Weise mit Fleisch- und Alkoholfasten. Seit nunmehr zehn Jahren ist das „Autofasten“ eine populäre Aktion. Ob nun der Verzicht auf das geliebte Auto, das heiß ersehnte Bier oder die süße Schoko, wer die 40 Tage durchsteht, wird am Ende mit einem Erfolgsgefühl belohnt. Und nach der wohlverdienten Osterjause sind auch die unzähligen Verwandtenbesuche im so lang entbehrten Auto gut erträglich.
Fasten in den Weltreligionen
Christentum
Vorösterliches Fasten
Dauer: 40 Tage
Beginn/Ende: Aschermittwoch (war heuer am 10. Februar) bis Ostersonntag (heuer am 27. März)
Gebot gilt für: Personen von 18 bis 60 Jahren.
Verzicht: Essverhaten wird reduziert. Eine einmalige Sättigungsmahlzeit am Tag sollte reichen. Kein Fleisch, kein Alkohol.
Fastenbrechen: Jeden Sonntag währen der Fastenzeit.
Islam
Fastenmonat Ramadan
Dauer: 30 Tage
Beginn/Ende: Immer im neunten Monat des islamischen Kalenders. Heuer von 6. Juni bis 5. Juli.
Gebot gilt für: Alle gläubigen Muslime.
Verzicht: Keine Mahlzeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
Fastenbrechen: Heißt „iftar“, beginnt mit Einbruch der Dunkelheit und ist ein geselliges Beisammensein.
Judentum
Jom Kippur, höchster Festtag im Judentum
Dauer: Ein Tag
Beginn: Zehn Tage nach dem jüdischen Neujahrstag (heuer am 12. Oktober).
Gebot/Verzicht: Alle Fastenregeln des Judentums sind an Jom Kippur streng einzuhalten. Es darf nichts gegessen, getrunken noch gearbeitet oder Körperhygiene betrieben werden. Für alle Frauen ab zwölf Jahren und Männer ab 13 Jahren.
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