Gemeindejagd Graz-Gösting: Jäger im Einsatz für Tierschutz
Innovative Premiere: Die Gemeindejagd Graz-Gösting montierte 400 Wildreflektoren zur Unfallvermeidung.
Laut Jagdstatistik sterben fast 100.000 Wildtiere auf Österreichs Straßen, auf den steirischen Landes- und Gemeindestraßen sind es jährlich mehr als 7.000. Aber auch das Grazer Stadtgebiet bleibt hierbei nicht verschont. "Wir verzeichnen rund 17 Wildunfälle pro Jahr, wobei die Dunkelziffer weitaus höher ist", erklärt Günther Pichler, Obmann der Jagdgesellschaft Gemeindejagd Graz-Gösting. Um Wildunfälle zu vermeiden, ließ er nun in seinem Revier in Gösting und in der Privatjagd Marko in Summe 400 Wiwaflash-Wildreflektoren montieren.
Weltweit einzigartig
"Uns geht es in erster Linie um den Tierschutz, aber auch um den Schutz von Menschen", sagt Pichler und verweist auf das Engagement der Jäger. In dem 1.140 Hektar großen Revier wurden in Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark, der Steirischen Landesjägerschaft und der Universität für Bodenkultur spezielle und innovative Wildreflektoren auf Leitpflöcken befestigt. "Wir verwenden nur jene Geräte, die eine Wirksamkeit versprechen und Stand der wissenschaftlichen Forschung sind", meint Projektleiter Wolfgang Steiner und ergänzt: "Die Reflektoren in Graz haben die bestmögliche und weltweit einzigartige Ausstrahlung in der Horizontalen."
Die Reflektoren nehmen dabei tatsächlich den Scheinwerfer des kommenden Autos und reflektieren ihn gegen das Wildtier, das durch diesen Reiz gestoppt wird. "Das Rehwildauge sieht 140 Mal mehr als das menschliche Auge", betont Steiner die Komplexität dieser Thematik. Zahlen belegen, dass die Installation solcher Reflektoren zu einem Unfallrückgang von rund 40 Prozent führt. "Kombiniert man optische noch mit akustischen Reflektoren, sind es sogar 60 bis 70 Prozent", hebt Steiner hervor.
Investition für das Gemeinwohl
Die Kosten für die 400 Reflektoren wurden zur Hälfte von den Projektpartnern übernommen, die anderen 200 Wildreflektoren hat die Gemeindejagd Graz-Gösting eigenfinanziert. "Die Vermeidung der Unfälle ist unser oberstes Ziel, daher zahlen wir das gerne", meint Pichler abschließend.
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