Graz und die Lizenz für die Zukunft: Wie 5G eine Stadt verändert
Was steckt hinter dem Erwerb von 5G-Lizenzen für Graz? Die WOCHE hat bei der Citycom nachgefragt.
Mit der Citycom-Straßenbahn, die seit Kurzem mit kostenlosem WLAN durch Graz rollt, wurde in Graz ein weiteres Zeichen in Richtung digitale Stadt gesetzt. Einen richtigen Meilenstein hat die Holding Graz über ihr Tochterunternehmen Citycom jetzt aber mit dem Erwerb von 5G-Lizenzen gesetzt. Wenn heute in der Öffentlichkeit über den neuen Mobilfunkstandard gesprochen wird, denken die meisten Menschen automatisch an den Einsatz bei Smartphones, unter anderem aufgrund von erhöhten Download-Geschwindigkeiten. „Das Thema 5G hat aber sehr wenig mit dem Handy zu tun“, entgegnet Citycom-Geschäftsführer Bernd Stockinger.
Lizenz für die Zukunft
Vielmehr seien durch die Lizenzen verbindungssichere und hochwertige Dienste für die Stadt garantiert. „Damit ist die Basis für die digitalen Anforderungen an eine moderne Gesellschaft gelegt“, ist sich Stockinger sicher.
Im Fokus stehen dabei eben nicht Smartphones, sondern Themenfelder wie Sicherheit, ohne die Privatsphäre zu verletzen, Umwelt, Lebensqualität sowie "Internet of Things". Interessant ist der Einsatz von 5G auch im Rahmen von Humantechnologie, "Real Time Traffic Information", also dem Verkehrslagedienst, und Bildungsbereich:
„Vom autonomen Fahren über Verkehrsflussanalysen bis zur Tele-Medizin: 5G wird sehr viele Bereiche, die für die Menschen von Interesse sind, revolutionieren.“
Alles wird optimiert
Die Stadt setzt für den Wirtschaftsraum Graz und Umgebung dazu noch auf eine
eigene Glasfaserinfrastruktur und moderne LoraWAN-Netzwerke (Long Range Wide Area). „Diese bilden die Grundlage für die nicht-kritische Infrastruktur. Da geht es unter anderem um intelligente Mistkübel oder intelligente Messungen im Freibereich.“
Ein praktisches Beispiel kann Stockinger liefern: „Aktuell beschäftigen wir uns zum Beispiel mit einer Lösung, anhand derer wir feststellen können, wann in Graz welche Grünfläche zu gießen ist beziehungsweise wann der Boden aufgrund von Trockenheit gegossen werden muss. Somit besteht dann die Möglichkeit, den Einsatz der Fahrzeuge und Wassermengen zu optimieren.“
Internet of Things boomt
Ebenfalls im Gebäudemanagement, wo hohe Investitionen notwendig sind und Präventivmaßnahmen in Bezug auf Sanierungen gesetzt werden könnten, werden "Internet of Things"-Netzwerke künftig vermehrt eingesetzt werden. „Da sind gerade einige Projekte in Arbeit“, so Stockinger. Grenzen seien in Zukunft praktisch keine gesetzt.
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