Schulmathe wär' zu fad
Grazer im Finale der Matheolympiade
Der Grazer Schüler Raphael Hohl tritt am Freitag, 4. Juni beim bundesweiten Finale der Matheolympiade an.
Der 14-jährige Raphael Hohl kann mit Fug und Recht als Mathematik-Koryphäe bezeichnet werden. Seit Jahren ist der Schüler beim Logikwettbewerb "Känguru der Mathematik" vorne dabei, heuer hat er es zudem in das Österreich-Finale der Mathematik-Olympiade für Fortgeschrittene geschafft. Zufall ist das nicht gerade: Hohl bereitet sich akribisch auf die Wettkämpfe vor und belegt einen Übungskurs bei seinem Mathematikprofessor Franz Picher am Bischöflichen Gymnasium. Vom "normalen" Mathe-Unterricht ist er dafür schon länger befreit: "Das wäre zu langweilig für mich."
Das Gehirn verknoten
Bei der Frage, was ihm so an dem Fach gefällt, um das die meisten Schüler lieber einen Bogen machen, zögert Hohl nicht lange: Er möge es eben, über Aufgaben zu brüten und "sich ein bisschen das Gehirn zu verknoten". Und wie hat das angefangen? "Ich habe schon immer gerne Brettspiele gespielt, die mit Logik zu tun haben", meint Hohl. In der zweiten Klasse Volksschule hätte er dann an seinem ersten Känguru-Wettbewerb teilgenommen, seitdem ist der regelmäßig dabei.
Kreative Lösungen
Inzwischen, gibt er zu, mache ihm der Känguru-Bewerb auch gar nicht mehr so viel Spaß. Denn da müsse nur die richtige Lösung angekreuzt werden, während es bei der Mathe-Olympiade ums Beweisen geht. Bei der "großen Schwester" des Kängurus gibt es nur wenige Aufgaben zu lösen – vier in vier Stunden – und umso mehr zu knobeln. Dabei führt oft nicht nur ein Weg zum Ziel. Während es beim Känguru nur Punkte für das richtige Kreuz gibt, wird bei der Olympiade der gefundene Lösungsweg bewertet und mit bis zu acht Punkten belohnt. Kreativität und Logik sind also gleichermaßen gefragt. Und genau das mache den Bewerb um einiges spannender, betont Hohl.
24 Finalisten
Der große Showdown der Mathematik-Begeisterten findet diesen Freitag, 4. und Samstag, 5. Juni online statt: Insgesamt 24 Finalisten aus ganz Österreich treten gegeneinander an – Raphael Hohl hat es gerade noch darunter geschafft. "Ich bin der Letztplatzierte, der aus der Vorrunde noch einziehen konnte", sagt er. Das Talent für Naturwissenschaften liegt den Hohls übrigens in der Familie: Raphaels älterer Bruder Elias nahm nicht nur an der Matheolympiade teil, sondern brillierte auch im Fach Physik.
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