Grazer Tierwelt zwischen Alpen und Adria
Von Gämsen bis zu Möwen – die Stadt ist ein Zuhause für viele unerwartete tierische Bewohner geworden.
„Graz ist ein extrem tier- und artenreiches Gebiet. Die Vielfalt ergibt sich aus den Einflüssen durch die nahen alpinen und mediterranen Regionen“, klärt der Grazer Naturschutzbeauftragte Wolfgang Windisch alle auf, die denken, dass eine Stadt keine vielfältige Fauna bieten kann. Dabei wird Graz neben den zu vermutenden Arten wie Eichhörnchen oder Rehen auch von vielen weiteren Wildtieren bewohnt (siehe Grafik unten).
Die Artenvielfalt beeindruckt
„Es ist bereits seit einigen Jahren der klare Trend zu erkennen, dass sich immer mehr Wildtiere an die Stadt annähern und sogar in diese vordringen. Das ist in ganz Europa der Fall, Graz ist da keine Ausnahme“, so Windisch. Diese „Einwanderer“ kommen dabei in allen Größen und Arten vor: „Im Insektenbereich sind beispielsweise Gottesanbeterinnen oder die Platanennetzwanze eingewandert, bei den Vögeln sind die seltenen Dohlen und auch Möwen, die aus dem Süden zu uns gekommen sind, in Graz zu finden. Zusätzlich wissen wir von Nistplätzen von Wander- und Turmfalken im Gebiet der Herz-Jesu-Kirche und auch die größte Eulenart, der Uhu, ist bei uns angekommen.“
Respekt für die Tiere
Aber nicht nur in der Luft sind viele in der Murmetropole neu angesiedelte Tierarten unterwegs, auch Vierbeiner, die eigentlich eher im Wald oder auf Feldern zu Hause sind, werden vermehrt in der Stadt angetroffen.„Am Schloßberg und rund um die Universität treiben sich Dachse herum und auch Wildschweine wagen sich immer öfter bis in die Stadt vor“, so Windisch, der die Naturkundliche Beratungsstelle der Stadt Graz leitet. Vor allem bei den beiden letztgenannten ist Aufmerksamkeit geboten: „Speziell Hundebesitzer sollten Vorsicht walten lassen, wenn sie einem Dachs begegnen, diese Tiere sind sehr wehrhaft. Auch eine Wildschweinmutter hat natürlich einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.“
Deswegen rät der Experte: „Generell sollte man allen Wildtieren mit Respekt begegnen und ihnen die Chance einräumen, einer direkten Begegnung auszuweichen – dann steht einem Miteinander nichts im Wege!“
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