Hallo, Sporgasse! Von einem Pflaster mit Charisma

Fanieren, einkaufen, genießen: Das machten in der Sporgasse schon die Römer. | Foto: Oliver Wolf
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  • Fanieren, einkaufen, genießen: Das machten in der Sporgasse schon die Römer.
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Kühle Perfektion? Nein, es sind die kleinen Eigenheiten, die den bezaubernden Charme der Sporgasse ausmachen: der krumme, gewundene Verlauf und das holprige Pflaster. Kein Wunder: Die Gasse wurde vermutlich schon in der Römerzeit angelegt. Lastfuhrwerke mit Wein, Salz, Mehl und südlichen Früchten rollten hier auf und ab. 1346 taucht der Name „Sporergasse“ erstmals auf – benannt nach den Sporenmachern und Waffenschmieden. Seit 1600 heißt sie Sporgasse.
„Sie ist eine der reizvollsten und lieblichsten Gassen der Stadt“, sagt Stadtführerin Constanze Benque von den „GrazGuides“, die sich hier vor zwölf Jahren angesiedelt haben. Der älteste steirische Fremdenführer-Club, der seit 1961 besteht, bietet Führungen in 15 Sprachen. Trachtige Traditionen entdeckt man an der Hausnummer 23, im Steirischen Heimatwerk. „Wir fertigen in unserer hauseigenen Schneiderei 270 verschiedene Dirndlkleider an“, sagt die Geschäftsführerin Monika Primas.
Zu den Raritäten zählt etwa das Anna-Plochl-Festtags-Dirndl. Genäht wird nach historischen Aufzeichnungen. Nun gibt es auch eine eigene Peter Rosegger- Kollektion. Tradition bekommt hier auch einen frischen Anstrich: Etwa mit leichten Wickelröcken im Trachten-Muster.

Seit 117 Jahren

Viele kennen nur die CDs in der Auslage, doch früher, ab 1896, gab es hier Fahrräder zu kaufen: Dann aber bot man neben Repa- raturen auch Elektroinstallationen an – so entstand die Firma Musik und Elektroinstallationen Friebe. „Heute machen die Installationen 90 Prozent aus“, sagt Christine Dressler-Korp. Die CDs und Schallplatten im Geschäft sind „Liebhaber-Sache“. Briefmarken aus ganz Europa und weiten Teilen der Welt fin- det man seit mehr als 70 Jahren bei Briefmarken-Styria. „Marken sind grafische Kunstwerke, die von der Kultur und Schönheit eines Landes erzählen“, sagt Erich Fabianek, der mit seinen 77 Jahren immer noch hinter dem Tresen steht – mit seinem Sohn Oliver Fabianek.

Eisige Versuchung

Gleich doppelt vertreten sind nun die eiskalten Erfrischungen von Sax: Im Haupthaus in der Sporgasse 13 werden die Eissorten wie etwa Rosenwasser mit Pfeffer oder Hugo-Eis hergestellt. Seit zwei Wochen kann man sie auch an der Hausnummer 5 genießen: „Hier haben wir nun ein kleines Lokal mit Gastgarten“,
erklärt Petra Großschädl.
Dafür, dass man diese Gasse nicht hungrig verlässt, sorgen auch das Traditionskaffee Sorger oder das trendige Baristas. Begehrt in den Abendstunden sind vor allem einige Bars: Das Stern etwa zählt zu den ältesten Grazer Studentenlokalen.
Und: Der Name eines Lokalklassikers findet sich wieder im Straßenbild: die „Goldene Pastete“. Victoria Leite und Gerfried Hofstätter führen das Lokal seit zwei Monaten und bieten „steirisch-mediterrane Kost“ an. Also etwa Fisch und Bohnschattel- Sauce. „Wir haben schon in der Gastronomie in Australien und Berlin gearbeitet“, erzählt sie.

Schmucke Stücke

Im Geiste von Gustav Klimt oder Friedrich Hundertwasser stehen die Schmuckstücke von Frey Wille, sagt Ulrike Ebner. „Kunstwerke werden von unseren De- signern interpretiert“ – und auf Ringe oder Anhänger gebannt. Sogar medizinisch ist man hier versorgt: Johann Pfeifer, Spezialist für Darmerkrankungen und Chirurg am LKH, hat hier seine Praxis: „Ich habe Patienten aus der ganzen Steiermark. Die Sporgasse kennt jeder .“

Eine Gasse feiert

Am 27. September von 14 bis 18 Uhr lädt die Sporgasse zum „Gas- sen Schau(en)“: Viele Geschäfte bieten dabei etwa Kostproben aus ihrem Angebot, ein buntes Unterhaltungsprogramm oder Gewinnspiele an.

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