Handymasten sind ein Zankapfel
Anrainer regen Handymasten in der Nachbarschaft auf – Experten beruhigen.
"Es ist ein leicht mystisches Gebiet", sagt Gerhard Blanchard vom Strahlenschutz des Umweltamtes zum Thema Handymasten. Der Grund: Während Betroffene oft über gesundheitliche Probleme klagen, ist die Wissenschaft davon überzeugt, dass die Strahlung nicht gefährlich ist.
"Ich schlafe schlecht, habe Kopfweh und musste früher in Pension gehen", sagt ein Anrainer aus Liebenau, der mit dem Handymasten auf dem Nachbargrundstück leben muss. Auch in Mellach präsentiert sich ein gleicher Fall: "Der Handymast am Nachbarhaus bedeutet eine Wertminderung unseres Grundes. Und auch wenn es nicht unmittelbar messbar ist, bin ich der Meinung, dass die Strahlung krank machen kann." Ins selbe Horn stößt auch Mellachs Bgm. Johann Wagner: "Man müsste schon gesundheitliche Schäden nachweisen, aber wer kann das?" Eines ist beiden Fällen nämlich gemein: Sämtliche Einsprüche brachten nichts, weil de facto vonseiten des Gesetzes keine bösartige Strahlung besteht.
Rund 900 Stationen gibt es im Großraum Graz auf gut 420 Standorte verteilt – viele werden nämlich von mehreren Mobilfunkanbietern genutzt. Ein Drittel davon entfällt auf Graz-Umgebung. "Natürlich ist Elektromagnetismus grundsätzlich gefährlich, es kommt aber auf die Intensität an", so Gregor Wagner, Pressesprecher des Forum Mobilkommunikation. "Damit ich bei Handymasten eine Grenzüberschreitung habe, muss ich die Antenne schon umarmen. Die tatsächlich gemessenen Strahlen sind aber im Milliwatt-Bereich. Es gibt keinen Grund sich Sorgen zu machen, da passiert nichts." Auch Blanchard schließt sich an: "Noch keine unserer Messungen hat etwas ergeben." Bleibt die Frage, warum sich dann trotzdem nach Aufstellen eines Mastens reale Beschwerden bei den Anrainern entwickeln. Auch hier sind sich die Experten einig: "Wenn ich Angst habe, entwickeln sich natürlich Symptome. Es gibt nämlich Fälle, wo es Beschwerden gibt obwohl der Sender gar nicht aufgedreht ist." Was aber nicht heißt, dass die Auswirkungen nicht ernst genommen werden. "Es stecken sehr oft tragische menschliche Schicksale dahinter", so Blanchard.
3 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.