Heuer mal so richtig Schwein gehabt?

Schwein sollte man schenken und essen. | Foto: John Krempl
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Sie gehören zu Silvester wie das Feuerwerk: Glücksbringer. Egal ob Kleeblatt, Schweinderl oder Rauchfangkehrer, mit ihnen kann im Neuen Jahr nichts mehr schief gehen. Aber warum eigentlich? Was steckt hinter den einzelnen Glücksboten und warum verschenken wir ausgerechnet Schweine und Fliegenpilze und nicht Kühe und Schuhlöffel?
Roswitha Orac-Stipperger, Chefkuratorin des Grazer Volkskundemuseums, hat uns die Hintergründe zu den gängigsten Glücksbringern erklärt. So schenken Sie garantiert jedem das, was sie ihm auch wirklich wünschen.

Das vierblättrige Kleeblatt muss zufällig ohne Suchen gefunden und dann weiter verschenkt werden – nur dann bringt es Glück. Es wird mit den iroschottischen Missionaren, die bei uns ab dem 6. Jahrhundert tätig waren, in Zusammenhang gebracht und somit als christliches Heilszeichen gesehen. Es soll vor Zauber und Hexen schützen und „hellsichtig“ machen.
Noch ein Tipp für weibliche Singles: Unter den Kopfpolster gelegt, zeigt das Kleeblatt im Schlaf den Zukünftigen. Einen Versuch ist es wert.

Wer etwas auf sich hält, sollte Schwein zu Neujahr nicht nur schenken sondern auch essen. Das Rüsseltier steht in europäischen Kulturen nämlich für Wohlstand und Reichtum. Idealerweise steht zu Silvester ein Schweinsrüssel oder zumindest Schweinefleisch auf dem Tisch, dann ist das Glück im Neuen Jahr garantiert. Das Schwein gräbt, schnüffelt am Boden immer vorwärts und nicht – wie etwa das Huhn, das nach hinten scharrt – rückwärts. So kann es im Neuen Jahr nur nach vorn gehen. Na dann, Mahlzeit!

Mit dem Rauchfangkehrer wurde es möglich, gefahrlos geregeltes Feuer im Haus zu haben. Durch seine Arbeit war man vor Feuer sicher und konnte warmes Essen zubereiten. So wurde der „schwarze Mann“ als Brandbekämpfer zu einem Symbol für Glück und Sicherheit.
Seine Rolle als Glücksbringer geht auch darauf zurück, dass er traditionell zu Neujahr von Tür zu Tür ging, um die Jahresrechnung zu legen und somit oftmals als erster Gratulant auftrat. Im Jahr 2013 kommt das Glück eben per (E-)Post.

Viele Sagen der Germanen deuten auf eine tiefe Verehrung des Fliegenpilzes hin. Demnach ist Wotan, der germanische Gott der Extase, für die Entstehung der Fliegenpilze verantwortlich. Sicherlich keine Sage ist die berauschende Wirkung der Pilze: In der richtigen Dosis (die da wäre?) lösen getrocknete Fliegenpilze einen rauschartigen Zustand aus, der Glücksgefühle mit sich bringt.
Eine Frage drängt sich da natürlich auf: Haben die alten Germanen zum Jahreswechsel statt Sektflaschen Fliegenpilze geköpft?

Das Hufeisen als Glücksbote hat zwei Erklärungsansätze: Einerseits standen Pferde für Wohlstand. Andererseits gab es früher Hufeisen aus edlen Metallen wie Gold oder Silber. Der Besitz eines solchen Eisens war dann ein wirklicher Glücksfall. Ob das Hufeisen nun mit der Öffnung nach unten – weil weder Teufel noch böse Geister unter einem eisernen Bogen durchgehen – oder doch besser nach oben – damit das Glück nicht herausfällt – montiert wird, fällt so wie alles zum Thema Glücksbringer unter die Rubrik: nicht erwiesen.

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